Ziel Washington DC: Potomac Heights – Southwest Waterfront Park, Washington DC, Ankunft 09:15 Uhr!
Der Tag beginnt früh. Um 4 Uhr. Da versuche ich doch noch ne Runde zu schlafen. Na gut – zweite Chance: Ein, zwei Kapitel lesen… Um kurz nach 5 beschließe ich: Bin wach. Dann kann ich auch losfahren. Jetzt läuft die Flut gerade mit mehr als 1 Knoten in meine Richtung. Also – Anker hoch und unter Motor – Wind ist sooo schwach, dass nicht mal ich ans Segeln denke – flußauf! Doch so einfach ist das heute nicht: Ein langer Stab ist in die Kette eingewickelt. Doch gleich nach dem Foto macht es „platsch“ und er ist weg!
Ich programmiere die Strecke und so kann RE das dann alleine machen. Was nicht heißt, dass ich mich schlafen lege. Aber ich kann allen Dreck, den der Anker mit hoch gebracht hat, in Ruhe säubern. Kursänderungen kann ich auch von vorne überwachen…. Und so genieße ich den Sonnenaufgang. Eine herrliche Stimmung liegt über dem Fluss. Nur gegen dunklen Hintergrund sind einige Tonnen nicht zu erkennen (Suchbild!). Zurückblickend mit der Sonne dann strahlen sie förmlich!
Dann erscheint die nächste – und letzte Brücke. Wieder werden die Handbücher gewälzt. Ja – 77 Fuß an den Seiten, 83 in der Centerline. Lampenreihen sind 5 Fuß weg von der Centerline. Nun – mit 72 Fuß passt REs Mast da überall durch, selbst die Lampen sollte die Antenne nicht erreichen. Aber spannend ist so eine Erst-Durchfahrt immer noch für mich! RE fährt ja allein, so kann ich filmen. Wobei – so ganz kann ich RE nicht trauen! Denn die großen Eisenmengen stören im Zweifelsfall den Magnetkompass und RE flitzt dann plötzlich in eine andere Richtung… Alles läuft gut und ich bin dann doch ein wenig erleichtert!
Herrschaftliche Villen säumen nun das Westufer. Washington kommt näher! Dann biege ich in die Zielgerade, sehe VITAMIN SEA. Und um 09:15 ist der Anker fest, ich bin da! Werde sogleich von Dorren in Washington willkommen geheißen.
Mittags bekommt die VITAMIN Besuch von „Chip“. Das ist hier DER Boots-Reparateur! Auf der VITAMIN ist das Steuerbord-Kupplungsseil gerissen und Peter hat sich einen Profi organisiert. Ich hatte ihn gebeten, mir auch gleich ein solchen Baudenzug mit zu bestellen. Was man als Ersatzteil an Bord hat, da kann ich die Hoffnung hegen, dass das nicht kaputt geht. Und dann flitze ich rüber, will doch sehen, wie der das macht.
Mit Chip ist es eine wunderbare Zusammenarbeit. Wir laufen auf einer Wellenlänge. Und er hat eine Idee, auf die ich nicht gekommen wäre: Er zieht den Baudenzug erst in den Backbord-Motorraum und dann erst zum Steuerstand. Was hier in wenigen Zeilen steht bedingt an Bord dann unter anderem den Ausbau des Kühlschrankes und etliche Verrenkungen, um in die Hohlräumen zu kommen. Aber die Arbeit läuft gut und so hat Peter nach ein, zwei Stunden wieder eine funktionierende Kupplung!
Chip wird verabschiedet und wir bauen noch den Kühlschrank wieder ein. Im Nachhinein: Der kühlt nicht mehr – Arbeit für morgen. Doch das stellt Peter erst am Ende des Abends fest. Den verbringen wir zusammen bei Hähnchen-Salat und Bier…