2021 10 11 Korbschlittenfahrt

Michèle berichtet!

Heute ist Waschtag. Da uns der eine oder andere nach unserem Alltag gefragt hat, gähn ;-), will ich auch ein paar Worte darüber verlieren. Also, Wäsche muss ja nun auch gemacht werden. Beim Bestücken unseres Bootes haben wir uns auch gefragt ob wir eine Waschmaschine einbauen wollen oder nicht. Mein grünes Herz hat sich dagegen entschieden, da das Abwasser so komplett ungeklärt ins Meer geleitet werden würde. Und in einer Waschmaschine an Land, so hoffe ich zumindest, wird das Abwasser dann doch etwas gereinigt!
(Momentan wird die Schmutzwäsche noch in einer Ikea-Tüte neben dem Bett gesammelt – sehr dekorativ ist das nicht. Aber praktisch sind diese gelben Riesendinger allemal!!)

So habe ich das erste Mal in der Marina in Falmouth gewaschen: 5 engl. Pfund für eine Wäsche. Da diese Waschmaschine eine Riesentrommel hatte, konnte ich die gesamte Wäsche rein schmeißen. Jaja, die Hausfrau ist entsetzt – ich musste auch erst mal über meinen Schatten springen. Aber 4 Wäschen (Weiß, niedrige Temperatur; farbig, niedrige Temperatur; weiß, hohe T. und farbig, hohe T.), das geht dann irgendwann ins Geld! Also alles bei 60 Grad gewaschen. Wenn dann die weiße Spitzenunterwäsche ein zartes hellblau, gepaart mit einem leichten Grauschleier, annimmt, dann tut sie trotzdem immer noch ihren Dienst und beim nächsten Mal fällt das nicht mehr so schwer. Jaja, Farb- und Schmutzfänger hatte ich 3 Stück dazu gegeben. Egal, auf so einer Reise darf man/frau nicht zimperlich sein! So.

Jetzt muss das Ganze noch getrocknet werden. In Falmouth war das Wetter nicht unbedingt jeden Tag so, dass man die Wäsche auch draußen hätte trocknen können. Also Trockner eingestellt. Einmal bezahlt, zweimal bezahlt und nach dem 3. Mal war die Wäsche dann auch trocken. Knappe 10 Pfund waren weg. Gut, denke ich mir, in den kommenden Häfen kann ich mir den Trockner sparen. Einfach Wäscheleine aufgespannt und gut ist. Ich bin ja ein Sparfuchs!
So dachte ich mir das auch hier in der Marina Quinta do Lorde. Also gehe ich mit meiner dickgefüllten Ikea-Tasche zur Waschmaschine; 8, in Worten: acht Euro kostet die Waschmaschine hier!!!! und will sie füllen. Es passt aber nur die Hälfte rein. Was in Falmouth umgerechnet 5,90 € kostet, kostet hier also schlappe 16,- €!!!! Und der Trockner ist auch die halbe Zeit defekt. Immer schon wollte ich mir eine Wäscheleine kaufen und jedes Mal habe ich es wieder vergessen. Jetzt hat Chrischan mir einen relativ dünnen Tampen, der auch nicht abfärbt unters Dach, so kann es gerne auch mal ein paar Tropfen regnen, gespannt. Somit kann ich mir wenigstens den Trockner sparen. (Die Waschmaschine an Bord hätte sich also fast schon amortisiert! ;-))

Also, Wäsche ist aufgehängt, nun beginnt der touristische Tagesplan: auf nach Funchal, um dort den Sessellift zu nehmen und nach Monte zu gelangen, um dort den touristischen Nepp einer Korb-Holz-Schlittenfahrt wahrzunehmen. Mein Göttergatte wünscht sich das! Ich hingegen bekomme Pickel bei diesem Touri-Nepp und das schadet meinem zarten Teint doch gewaltig! Egal, was tut man/frau nicht alles für den Liebsten? Diese Schlittenfahrt ist wohl tatsächlich ein ehemaliges Transportmittel, um vom Berg runter ins Tal zu kommen; die steilen Gässchen sind dafür prädestiniert und der Asphalt ist so glatt geschliffen, dass man wahrscheinlich auch ohne Schlitten da runter glitschen könnte. Mit dem Wagen würde ich da allerdings nicht runter fahren wollen, obwohl Autos da durchaus noch lang fahren. Wir erwischen natürlich den verrottetsten aller Schlitten, gespickt mit Löchern, die Ecken und Kanten driften auseinander, so dass ich meine Bedenken habe, ob wir heile unten ankommen. 10 Minuten sind in unserem Reiseführer für die Abfahrt angeschlagen, auch das kommt nicht hin, aber es ist doch etwas länger als ich erwartet habe. Und manchmal ist es sogar etwas aufregend, dann nämlich wenn man denkt, oops, jetzt drehen wir uns, was wir dann aber doch nie machen. Die beiden Führer beherrschen ihr Handwerk.