2021 10 10 Levada do Norte

Michèle berichtet!

„Eine der attraktivsten Formen, Madeira zu erkunden ist eine Wanderung entlang seiner schon berühmten levadas.“ bescheinigt uns unser Reiseführer. Leider hat er uns damit eine Wissenslücke offenbart, die wir aber gleich ausmerzen wollen. Levadas „sind Bewässerungskanäle, die dazu dienen, das im Norden der Insel überschüssige Wasser in trockenere Gebiete zu leiten.“ Entlang dieser Levadas sind Pfade zwecks Instandhaltung angelegt. Unser Reiseführer erzählt uns von der Levada do Norte, die nur 4 km (hin und zurück)lang sein soll, außerdem können wir in Funchal beginnen. Für viele andere müssten wir uns wieder durch die Serpentinen im Norden schlängeln und so schön und beeindruckend diese Strecke auch war, so anstrengend war sie auch. Um nach Funchal zu kommen, können wir die Autobahn nutzen. Irgendwie kommen wir dahin. Das Verlassen der Autobahn hinein nach Funchal in die kleinen Gässchen und steile Anstiege ist schon abenteuerlich. Ein sehr freundlicher Anwohner zeigt uns mit Händen und Füßen die Einstiege (bergab und bergauf).

Zuerst wenden wir uns dem Abstieg zu. Er führt uns an Häusern und Gärten entlang, was zwar sehr interessant ist, aber nach 2 km dann doch immer wieder dasselbe ist. Und irgendwie müssten wir doch jetzt auch so langsam das Ende erreicht haben!?!? Es ist aber kein Ende in Sicht also drehen wir um und wenden uns dem „Anstieg“ – das Gefälle ist minimal, also gut zu erwandern – zu. Jetzt kommen wir auch so langsam in die Natur. Wieder herrliche Aussichten, nicht nur nach oben und vorne, sondern auch tief, sehr tief hinunter. Und zwar direkt neben dem Pfädchen (von Pfad kann man nicht mehr reden). Also schwindelfrei sollte man für diese Levada schon sein. Wir latschen und latschen und genießen die Aussicht und passen auf, dass wir nicht abstürzen.
Von einem Ende ist aber auch nach weiteren 4 km nichts zu merken. Hier, ein Schild mit der Aufschrift „Bar“! Da wollen wir hin. Genießen ein Käffchen, ein Bier und eine nichtbestellte Tüte Chips - in der Rechnung ist sie aber nicht unbestellt! Naja gut, der arme alte Mann hat unser Mitleid! Corona hat ihm wohl arg zu schaffen gemacht! Ihn fragen wir auch, wie weit die Levada dann noch geht. Er meint, langsam 1,5 Std., etwas schneller 1 Std. Da wir langsam sind, alle paar Meter muss ich anhalten um ein Foto zu knipsen, beschließen wir umzudrehen. Keine Ahnung wie lang die Kilometer aus dem Reiseführer sind, deutsche Kilometer sind es jedenfalls nicht!!!! Am Ende haben wir statt der 4 km hin und zurück, 12 absolviert und haben weder Anfang noch Ende entdeckt.

Irgendwo hat Chrischan in einer Karte den vermeintlichen Beginn dieser Levada entdeckt. Wenigstens ein Ende wollen wir sehen!!! Also mit dem Auto dahin! Leider sehen wir auch da nicht mehr als schon die ganze Zeit unterwegs. Etwas enttäuscht machen wir uns auf den Heimweg! Sollten wir nochmal nach Madeira kommen, so werden wir auf alle Fälle noch ein paar Levadas erwandern. An einigen gibt es wohl auch Wasserfälle. Übrigens haben wir in einer anderen Quelle entdeckt, dass „unsere“ Levada wohl die längste sein soll…….