2024 01 27 Tag 7 auf See, der Atlantik ist voll!

2024 01 27 Tag 7 auf See, der Atlantik ist voll!

Mittagsposition: 14°29.24'N 038°32.36'W, Etmal: 109,0 sm, noch 1.420 Meilen bis St. Martin.
Der gesamte Reiseverlauf.

Wir sind irgendwo im Nirgendwo:

Wenn wir einmal rundum schauen sehen wir: Blau. Wellen, Schaumkronen, Wolken und Himmel. Leer ist’s hier! Schön ist das!

Doch dann die Erkenntnis:
Der Atlantik ist voll. Wie voll, das sehe ich erst, als ich unsere Positionsmeldungen in MarineTraffic überprüfe. Normalerweise verweise ich ja auf den Link oben in der schwarzen Kopfleiste. Aber heute gibt es den Link auch einmal im Text. Denn: Inzwischen konnte ich eine App ("OnCourse" von MarineTraffic) so hin bekomme, dass sie alle 5 bis 10 Minuten unsere Position meldet. Und das kann wohl auch jedermann mit dem Link oben sehen. (Ich hatte um Rückmeldung gefragt, aber keine Antwort bekommen… Und so hoffe ich, dass nicht nur ich als Originator und angemeldeter User das sehe.)

Und dann bin ich ein wenig raus gezoomt, oh – da waren die anderen Segler, die mit uns von den Cabo Verdes abgelaufen sind. Zwar kann ich die Namen nicht erkennen (dafür will MarineTraffic dann Geld haben). Aber das müssen sie sein! Und dann noch ein wenig raus gezoomt. Und noch mehr und einen Schreck bekommen:
AIS - der Atlantik ist voll!
Da sind alles in allem so ca. 100 Segler unterwegs von den Kanaren oder Kapverden Richtung Karibik! Und das so spät in der Saison! Alle Lila Dreiecke sind „Pleasure crafts“ oder „Sailing boats“! Und RE mitten drin!

Leer kann ich das nun wirklich nicht nennen!
Und am späteren Vormittag dann kommen zwei Frachter auf RE zu. Frachter 1
Das wird eng! Normalerweise halten die so 5 Meilen Abstand. Aber das tun die beiden nur untereinander! Und mitten drin: RE! Quasi in die Zange genommen.
CPA

Es ist diesig, normalerweise kann ich solche "Größen" auf 10 bis spätestens 7 Meilen ziemlich klar, wenn auch klein erkennen. Die beiden haben im Minutenabstand die geringste Entfernung zu RE (CPA nennt der Seemann das...) Und auf den Fotos sieht man: Fast nichts! So diesig ist es heute!

Im Norden die ORIENTAL JUBILEE:
OLYMPIC

Im Süden die MSC TOKYO. Ein Schachteldampfer.

Und in noch einem ist der Atlantik voll: Voll von Sargasso-Gras! Das macht das Angeln erfolgreich!
Sargasso-Fang
Also: Immer einen Fang! Nur: Keinen Fisch.


Eigentlich hübsch anzusehen, heißt es aber auch: "Fluch der Karibik".
Wir rätseln den Tag über: Wie kommt das hier her? Gegen Wind und Strömung kann es ja nicht sein! Die Lösung finde ich dann in der Zeitschrift "Spektrum".

Die Bezeichnung "Fluch der Karibik" kommt also von der Landungsstelle und nicht von dem Entstehungsgebiet!