2025 11 17 Achtung RE! Volle Deckung! Ich komme!

Zurück nach IAD – Washington, DC International Airport; die Maschine geht etwas nördlicher....

So wie der letzte Tag an Bord, so soll dann auch der erste werden. Ein Direktflug FRA – IAD (Washington, DC). Gebucht war der 14.11.
Doch dann kommt die Nachricht, dass wegen des Shutdowns in den USA der Flugbetrieb beeinträchtigt sei. Ich werde auf den 17.11. umgebucht. Auch recht – bleiben damit 3 mehr Tage, in denen ich es dann geschafft habe, das Haus zu „automatisieren“.

Die Heizung und die Rollläden kann ich nun fernsteuern und allem auch einen Zeitplan machen. Das Erdgeschoss wird mit Kameras überwacht. Und: Es war richtig, die Rücknahme von den Mietern selbst zu machen. Sachen fehlen, der Garten ist zugewuchert, die haben die letzten 2 Jahre sicher nichts mehr gemacht. Da muss nun eine Firma ran und alles einmal frei schneiden. Die bestehende Heizungssteuerung funktioniert nicht mehr: „Ja – mit der Heizung sind wir überhaupt nicht klar gekommen.“ Nun – wenn man das Piepen einfach hin nimmt, mit denen die einzelnen Geräte melden, dass die Batterie leer ist…

Auch die Rollläden sind teils nicht funktionsfähig, da der schon vor mehreren Jahren durchgesprochene Tausch des – quasi mutwillig zerstörten – Akku-Packs nach dem Auseinanderbau nicht weiter betrieben wurde. Ersatzweise haben sie ein undurchsichtiges Papier in das Fenster geklebt. Bei einem Badezimmer, das auf die Straße geht. Der Nachbar bestätigt, dass man die Schattenriss-Show bewundert hat.

Segeln durch die Welt mag als Abenteuer erscheinen. Aber das wahre Abenteuer ist das Zurücklassen von Wohnung oder Haus. Vermieten muss man professionell sehen: Sich immer klar machen, dass man Geld dafür nimmt und nichts persönlich nehmen!

Morgens um 6.30 Uhr klingelt Melanie, sie hatte unvorsichtiger Weise angeboten, mich nach FRA zu bringen. Nett für mich, habe ich doch so ein Tür-zu-Tür Transport mit persönlicher Belustigung am frühen Morgen. Ich bemerke zwar den Stau, aber die Zeit ist trotzdem im Nu verflogen. Zack – sind wir am Flugplatz. Danke, Melanie! Unterwegs hatten wir dann entdeckt, dass von AZ ein Direktzug nach FRA geht. Um 07:30 Uhr hätte ich auch alleine fahren können!

Doch so habe ich alle Zeit der Welt, mein Gepäck einzuchecken. Und da brauche ich auch Zeit. Habe ich doch eine Ersatz-CO2-Patrone für die Rettungsweste im Gepäck. Meine Recherche vorher hatte ergeben: Nicht im Handgepäck, im Aufgabegepäck aber beim Einchecken angeben.

Die Lady ist entsetzt. Sie weiß nämlich gar nichts. Und in den Regulations findet sich: „Keine CO2-Patronen!“ Doch wenige Zeilen später: CO2 Patronen für Rettungswesten sind sowohl im Hand-, als auch im Aufgabegepäck erlaubt. Ihr Chef ist dann auch verwirrt.
Das kostet Telefoniererei. Am Ende wollen sie die Patrone nicht mal sehen. Könnte auch eine für was ganz anderes sein…

Auf dem Flug habe ich das große Los gezogen: 4 Sitze für mich! Das heißt – lang ausgesteckt schlafen. Herrlich. Das zweite Drittel des Fluges ist ein wenig holperig, ich soll wohl schon wieder an Seegang gewöhnt werden.

Nach der Landung das übliche Procedere: Lange Wege, am Ende dann lange Schlange vor der Immigration. Und ich werde in die Schlange gestellt, in dem der Officer die vor mir löchert. Endlich bin ich dran: Warum wollen Sie in die USA? Wie lange, wie lange waren Sie das letzte Mal, wie viel Bargeld, wo wollen Sie hin? Die Fragen prasseln auf mich ein. Bei der Frage nach Lebensmitteln gebe ich mal lieber ein paar Nüsse an – hab ich im Flieger… Nein – das interessiert nicht! Obst oder Fleisch? Das kann ich dieses Mal mit reinem Herzen verneinen. Das mit dem eigenen Boot, das will ihm nicht so recht in den Sinn!! Der Datenabgleich zwischen Visum, letzter Einreise und ihm scheint nicht besonders gut…. Sonst würde er ja sehen, dass ich immer wieder das Gleiche erzähle! Endlich ist er zufrieden und ich bin „drin“ – in den USA.

Dann geht es Schlag auf Schlag: Mein Koffer steht – gelernt vom letzten Mal – neben dem Band. Den Weg zum Shuttle zur Mietwagen-Station kenne ich. Und der Bus fährt auch bald los.

Bei der Mietwagen-Station dann was Neues: Unheimlich schnell bin ich abgefertigt: Ja – alles ok, ich solle mir einen Wagen in der Zone A nehmen. Ooops??? Ja – irgendeinen. Nun – den ersten Wagen dann doch nicht. Denn kaum will ich den „nehmen“, kommt ein anderer mit einer Service-Kraft an. Oh – den hat der sich schon ausgesucht. Daneben ein SUV-Monster. Nein – das will ich nicht. Die nächsten zwei gefallen mir auch nicht. Ein Nissan Sentra in dezentem Grau gefällt mir. Schlüssel liegt. Ich kann los fahren. Tja – das ist mal was ganz Neues für mich. Beim Ausgang wird dann registriert, dass ich gerade diesen Wagen genommen habe. Dauert aber auch keine Minute!

Dann bin ich auf dem Weg – zu Aldi! Großeinkauf machen. Auf dem Parkplatz kapiere ich dann, warum mein Handy nicht funktioniert: Ich hatte nach Ankunft ja noch 2, 3 Tage. Aber die Ankunft war für den 14. geplant! Und heute ist der 17.!! Meine Aufladung ist abgelaufen! Ees dauert dann mehr als eine halbe Stunde, bis der Agent von T-Mobil die Rechnung von meiner Karte abbuchen kann. In Ami-Land haben sie eine neue „Datensicherheit“: Sie fragen nach dem ZIP-Code. Der PLZ. Nur – mein deutsche Postleitzahl gibt es in den USA nicht. Und das wird erst geprüft, bevor das Land umgeschaltet wird… Endlich findet er einen Weg, ohne ZIP-Code meine Karte zu belasten und ich habe wieder Internet! Hurra! Hatte ich doch meine Einkaufsliste online gespeichert! Nun – jetzt weiß ich auch, was ich will! Hihihi!

Es folgen zwei Stunden Fahrt bei der die letzten 50 Kilometer hart werden. Ich motiviere mich:
Alle 10 km ein "Extra":
50 - Tankstelle, ein Wasser gekauft, leider ohne Sprudel
40 - eine Praline
30 - Montross, ah! Bekanntes Territorium
20 - eine Praline
10 - auf der Coles Point road. Fenster auf
0 - angekommen! Sternenklar.

Den Wagen brauche ich nicht auszuräumen, es ist knapp über dem Nullpunkt und im Kühlschrank ist es eher wärmer… So nehme ich die große Tasche, wanke an Bord und flitze in die Koje! Gute Nacht! Angekommen!