Angekommen: Coles Point Marina.
Die Nacht war erwartungsgemäß spannend! Oder anders ausgedrückt: Ich wurde mehrmals geweckt. Entgegenkommer mit sehr hoher Geschwindigkeit: 18 Knoten mit einem über 300 Meter langen Frachter hier in der schmalen Chesapeake Bay finde ich schon enorm. Und natürlich genau auf RE zu. Ich spekuliere, dass der sich im tiefen Wasser halten wird und ja – nach ein paar Minuten dreht er ab und der CPA wird größer.
Aber auch Tonnen, die nicht da sind – also nachts, sprich unbeleuchtet verunsichern Michèle. Und ich schlafe besser, wenn ich weiß, dass sie mich bei jedem Zweifelsfalle raus holt. Es ist also alles gut! Unzufrieden ist sie mit dem Strom. Gegenan bremst er eher mehr als vorhergesagt. Aber mit schieb er nicht halb so gut! Doch der Wind ist schön. Meist mit Doppelfock. Und wurde – wieder wie vorhergesagt – so stark, dass sie die DF ein wenig gerefft hat.
Ich habe dann auf meiner Wache den Wind „von der Seite“, aber so stark, dass ich den Motor ausschalten kann und wir trotzdem gut voran kommen. So gut, dass ich ausrechne, ob es denn schon hell ist, wenn wir ankommen. Ja – auch das klappt!
So laufen wir kurz vor 8 Uhr in die Marina ein, finden „unsere“ Box noch leer und machen dort fest! Fertig! Allen Sturmtiefs entronnen. Deutlich vor der geplanten Ankunft am 10.03.! Doch in den nächsten Tagen ist arger Starkwind auch in der Chesapeake Bay vorher gesagt. Da bin ich nun sehr froh, dass wir sicher angekommen sind.
Und während wir noch fest machen kommt die Managerin und begrüßt uns. Ja – wir fühlen uns hier ein wenig heimisch! Noch den elektrischen Landanschluss gelegt, was nicht ganz einfach ist. Aber ohne Motor kein Generator und damit kein Heizlüfter!
Dann geht es in die Koje – aussschlafen! Erst gegen 15 Uhr geht das Leben weiter, denn ich werde durch lauten Regentrommel geweckt. Wirklich heftig regnet es. Ach wie schön warm und trocken ist die Koje. Alle salzigen Tampen in den Regen gelegt. Nach einem Rundumblick bin ich nämlich wieder in der Koje! Und: Ich muss mich nicht ums Entsalzen kümmern, es regnet bis weit in den Abend hinein.
Draußen „kachelt“ es. Wir sind ja hier von hohen Bäumen gut geschützt. Und damit ist es recht ruhig hier. Aber schon auf dem doch recht engen Potomac sehen wir weiße Schaumkronen. Das Baro ist heftig runter gegangen. Und es entspricht der Vorhersage. Deswegen wollte ich ja vor Mittag hier eingelaufen sein. Alles prima!