2024 07 20 Segeln oder Treiben?

Weiter den Potomac hoch: Wade Bay – Potomac Heights, gerade so zum Sonnenuntergang geschafft.

Am Ende des Tages steht im Logbuch: 15,4 sm bei 7:54 Std.; Durchschnitt: 1,9 kn! Und das größtenteils unter ParaSailor. Aber der hat auch stundenlang im Nieselregen einfach nur schlapp runter gehangen. Doch – der vorhergesagte Wind kam so günstig, dass ich nach einer Stunde das reparierte Großsegel und die Fock geborgen habe und den Para gesetzt. Groß repariert? Ja.

Segelmacher Thomas hatte mir auf La Gomera schon gesagt, dass ich die durchgescheuerten Stellen auf den Segellatten-Taschen mit Klebesegel verstärken / überdecken sollte. Da hatte ich dann bei einer Windstille das Groß kontrolliert und eine Menge schwarze Stellen gefunden. Und heute früh war Windstille, wirkliche Windstille. Toll – Groß hoch. Die ersten „Schäden“ sind nur schwarzer Abrieb der Wantenschoner. Also – nichts zu reparieren. Erst auf der 4 Latte finde ich eine wirkliche Schadstelle. Und die ist keine 7 Zentimeter lang. Gut – zwei Flicken zurecht geschnitten und aufkleben. Doch kaum habe ich die erste Ecke angedrückt, geht der Wind los. Kaum kann ich das dreiviertel hoch gezogene Groß bändigen. RE segelt vor Anker prima – nur nicht so, dass ich die Flicken in Ruhe anbringen kann…. Endlich ist es geschafft! Na dann – Anker auf! Den Motor bruache ich gar nicht zu starten. Schon segel ich los.

Doch schon nach einer Stunde ist dann Schluss. Das hat sich so angekündigt. War es vor Anker schon fast 7 kn Wind, so hat der in dieser Stunde kräftig nachgelassen. Noch ist es nur bewölkt, aber das wird sich auch noch ändern…

Und mit dem Regen kommt dann auch eine Hochspannungsleitung in Sicht. Also – Handbücher konsultieren. Klare Ansage: 130 Fuß Durchfahrtshöhe. Mit meinen 75 ft also kein Problem. Wenn alles stimmt…. So stehe ich dann klar zum und fotografiere wie wild, als es unter den Leitungen durch geht. Klappt. Klar! (Hinterher ist man nicht nur schlauer, sondern auch erleichtert!)

Die letzte halbe Stunde geht es voll gegen den Wind. Para – leider nass – geborgen und dann unter Motor zur vorgesehenen Ankerstelle. Doch die ist mit einer Bojen-Reihe abgesperrt. Aber?? Ich fahre ganz nah an einer dieser Bojen – nö – sind wohl wieder Fischer-Bojen. Also: Anker werfen. Herrlich ruhiger, netter Ankerplatz. Mit Anlegestelle für Dinghy. Müsste ich mal an Land gehen. Aber nicht heute. Bei der Rückfahrt…

Und ich weiß wirklich nicht, was mit mir los ist. Schon vor 22 Uhr bin ich auf dem Weg ins Bett. Gute Nacht!

Was haben die Geier nur gemacht, als es noch keine Tonnen gab?