2024 07 16 Hartes Para-Segeln

Überfahrt: Gwynn Island - Coles Point Marina and RV Resort, RE braucht heute mal wieder mehr Strecke als über Land!

Der Tag beginnt früh! Sehr früh! Die UPS-Hotline für Rechnungen ist nur 9 – 12 Uhr offen. Das heißt bei mir: Um 6 Uhr ist zu spät! Also halb 6 aufstehen und dann warte ich mich durch die verschiedenen Ansagen. Endlich kommt „Karina“ in die Leitung. Leider muss ich erst alles erklären, bis sie bereit ist, mit der „Fall-Nummer“ den bisherigen Verkehr anzuschauen. Da sie sieht, dass es eine Menge Unterlagen sind, bittet sie um Geduld. Hab ich! Endlich kommt raus: Ja – ihr Kollege wollte schon kurz nach dem 6. Juni geantwortet haben. Nur – welchen Tag genau konnte sie nicht feststellen. Da JEDE Mail eine Ausgangszeit bekommt, geht ich mal davon aus, dass diese nicht verschickt wurde. Und Karina schickt auch erst man eine falsche. Aber die kommt bei mir an. Dann die richtige. Tenor: Wir sind nicht zuständig. Aber Karina ist bereit (!!!), mich an den Kundenservice weiterzuleiten. Macht sie auch.

Da bekomme ich dann „Vamir“. Auch ihm darf ich alles erklären, bevor er bereit ist, die schon vorhandenen Unterlagen anzuschauen. Ich mahne dieses Mal auch die Express-Gebühr an. Und er ist dann bereit, einen Fall zu eröffnen. Ich bekomme auch die Fall-Nummer diktiert. Nun bin ich wieder erst mal für eine Woche ruhig gestellt….

Inzwischen ist es hell genug für einen Taucher-Einsatz in diesem auch hier draußen noch recht trüben Wasser. Aber so auf 30 Zentimeter erkenne ich die Propeller-Blätter. Und die müssen von Muscheln befreit werden. Da hat sich ne Menge angesammelt.
Das Wasser hier ist biologisch wohl sehr gut. Fischlein springen überall aus dem Wasser. Krabben-Reusen großflächig auch hier verstreut. Und: Nesselquallen! Mich erwischt eine am Rücken. Ich kann dann über den Rest-Tauchgang gar nicht sagen, ob ich mehr auf mich achte, ob eine Schock-Reaktion eintritt oder ob ich auf die Prop-Blätter schaue. Aber am Ende sind sie nicht mehr dicht bewachsen und damit wieder gut für Höchstdrehzahl….

Frisch geduscht ziehe ich erst den Anker dann den ParaSailor hoch. Endlich Ruhe! So sollte ja Segeln sein. Doch mir liegen noch eine Menge Kleinigkeiten auf dem Magen. So habe ich seit Tagen, wenn nicht Wochen eine Säuberung des Backbord-Sumpfes verschoben. Und im Steuerbord-Sumpf entdecke ich bei Wasser-Machen auch ein paar Zentimeter. Da ist eine der Vorrats-Cleanwater-Flaschen wohl nicht ganz dicht… Kostet am Ende Stunden, denn heute mache ich es „ordentlich“!

Dann ein wenig Tauchzeug-Pflege. Ein paar weitere Telefonate, ein wenig Büro-Kram und zwischendurch immer wieder mal Wache gehen. Ganz schön eng und befahren, die Chesapeake Bay!

Der Wind dreht freundlich. Zumindest zunächst. Damit kann ich dann sogar in den Potomac eindrehen. Und dann frischt er auf. Mit Brause-Fahrt geht es nach Nordwesten. Nur – leider gegen den Strom. Im Wasser rauscht es, über Grund nicht so sehr. Erst nach 16:30 Uhr, nachdem der Strom gekentert ist. Aber mit der Fahrt schaffe ich es wohl doch noch, die VITAMIN SEA einzuholen!

Und dann stehe ich zwischendurch voll angezogen – Handschuhe, Bordschuhe (!) – klar zum Para-Bergen. Der Wind hatte eine Böe mit 23 kn. Ab 20 kn will ich den Para runter nehmen. Und da ich mit 70° AWA recht hoch am Wind – zumindest für den Para – segel, zieht das Riesending ja mehr zur Seite als nach vorne. Doch bis ich fertig bin, ist die Böe durch und bei 17 – 19 kn warte ich noch einen Moment. Zumal der Wind ein wenig zurück gedreht hat und ich nur fast anliegen kann – also auf mein Ziel zufahre und nicht immer mehr auf die Lee-Küste gedrückt werde.

Um 19:15 ist es dann so weit: Ich bin bis auf 2 Meilen an Coles Point ran und nehme das Segel runter und mache klar zum Ankern. Die letzte Meile laufe ich dann unter Motor an und ankere direkt neben der Hafeneinfahrt.

Duschen und ab in Dinghy – VITAMIN SEA besuchen. Sie möchten ja verkaufen oder langzeit-vermieten. Und haben gestern die Anzeige online gestellt. Und: 3 (!) Interessenten haben schon nach der Langzeitmiet-Variante gefragt. Das hätte ich nie erwartet! Am Ende spielen wir noch en Runde „6-nimmt“. Aber nicht nur Peter – nein, ganz besonders ich – ist müde. So wird es kein übermäßig langer Abend! Gute Nacht!