Anker-Position: Delfin-Bucht, karibisches Feeling!
Meine Wache beginnt gegen halb drei. Und wird dann fast aufregend: Die VITAMIN SEA macht plötzlich ulkige Manöver! Auf Anruf kommt dann, dass sie einen Elektronik-Ausfall haben. Fraglich, ob das an schwachen Batterien liegt. Zumindest entscheiden sie, die Segel runter zu nehmen und unter Motor – und damit mit ausreichend viel elektrischer Energie – weiter zu fahren.
Mir kommt dann noch ein anderer Segler – mit Motorunterstützung und damit ausweichpflichtig – in die Quere. Das mit dem Ausweichen nimmt er nicht so kleinlich. Hauptsache keine Kollision, 20 Meter Abstand sind viel und 50 Meter eine Welt! Ich hasse so was, stehe ich die letzte Viertelstunde die ganze Zeit, ihn zu beobachten. Ob es ein Franzose ist? Eine Flagge führt er nicht….
Kurz nach 9 Uhr und kurz nach VITAMIN komme ich dann auch in der „Delfin-Bucht“ an und ankere. Nico schläft noch… Anna möchte ihren Bruder zurück, aber da muss sie wohl noch ein wenig warten. Ich mache seeklar zurück und döse ein wenig, als er zum Frühstück erscheint. Und Anna bekommt dann beschieden: Nun – in einer halben Stunde dürfe sie ihn abholen.
Den Nachmittag verbastele ich, was an Land ein paar Minuten kosten würde, braucht bei der verschachtelten Bauweise einer Lagoon 42 dann fast 4 Stunden. Dann kann ich einen Ventilator – jetzt fest montiert – auch in der Drehzahl regeln. Fein!
Es bleibt noch gerade Zeit, einmal ums Schiff zu schwimmen und zu duschen, da kommt auch schon die VITAMIN – Crew zum ausgedehnten Sundowner. Die letzte Nacht muss ja noch besprochen werden!
Zum Ende des Sonnenuntergangs sehe ich das erste Mal einen „grünen Flash“: Im letzten Moment, wenn die Sonne gerade verschwindet, kann man bei ganz klarem Wetter einen Augenblick einen grünen Blitz sehen.
Wir sind sehr fröhlich, aber alle wollen nach der dann doch recht unruhigen Nacht heute früh ins Bett.
Fotos von Anna Hegemann - herzlichen Dank!