Route: Zurück nach San Sebastian.
Karneval fängt in D an. Wir ziehen uns – hanseatisch – die Bettdecke über die Ohren und drehen uns um.
Gegen Mittag bekomme ich endlich Verbindung mit Segelmacher Thomas. Per WhatsApp, leider nicht per Anruf. Die Internet-Verbindung ist hier sauschlecht. Positiv kann man natürlich sagen: Selbst in dieser abgelegenen Bucht haben wir eine – zwar bruchstückhafte – aber eben manchmal funktionierende Internet-Anbindung. Handy funktioniert nicht. Das macht das Login in manche Dienste unmöglich. Mit unserem Sch...-Datenschutz haben wir das einloggen vielfach so schwierig gestaltet, dass es ohne ein funktionierendes Handy nicht geht. Aber per WhatsApp, die schaffen es mit der geringsten Verbindung die Nachrichten durch zu drücken, bekomme ich die Anweisung: 15 Uhr Fuel-Pier San Sebastian.
Entsprechend gehen wir um kurz vor halb 2 Anker auf. Voll Entsetzen bemerke ich beim Eintrag ins Logbuch: Wir haben schon wieder 5 Tage hier vor Anker gelegen. Gefühlt waren es zwei! Zack – ist die Zeit weg!
Ein netter Wind weht und so kann ich das neue Segel in der Passat-Stellung austesten. Läuft prima! Und ich denke auch daran, Fotos zu machen. Bei der Einfahrt in die Marina bekomme ich per UKW die Anweisung: Warte noch 5 Minuten im „yellow channel“! Die Stimme kommt mir bekannt vor: Johanna. Kann aber doch nicht sein, die ist doch letzten Sonntag nach D geflogen??? Doch beim nächsten Anruf ist klar: „RE – Chrischan, ich hab hier einen Liegeplatz ganz innen im Hafen.“ Doch Johanna! Und Thomas hat mit ihr klar gemacht, dass wir für ihn bequem zum Ausgang in die Stadt liegen.
In der Marina werde ich dann von ihr eingewunken, Warnhinweis: Da ist der Slip, da soll ich nicht auflaufen… Michèle empfindet den „Parkplatz“ als eng – aber zur Seite ist zum Nachbarboot bestimmt noch ein Meter übrig. Alles gut. Thomas und Johanna nehmen die Leinen an, sehr bequemes Manöver. Michèle setzt hinzu: Schreib „anspruchsvoll“. Find ich nicht so.
Dann gibt es Bier und selbst gebackenes Brot für die Beiden und eine Runde schwatzen. Irgendwann entschließt sich Johanna zum Aufbruch: Sie muss noch packen und letzte Dinge erledigen, denn MORGEN geht’s dann nach D. Thomas und ich machen uns an die Vorsegel. Er ist unzufrieden, hat er doch eine Keder mit 4,5 mm bestellt. Geliefert und Grund für meine Reklamation war, dass sie aber eine 3,5 mm Keder eingenäht haben. Damit besteht die Gefahr, dass das Vorließ aus der Schiene gezogen wird bei starkem Wind. Thomas diskutiert einige Ideen und wir kommen auf eine recht ansprechende Lösung. Nebenbei lerne ich wieder viel über Segel… Dann die neuen runter, einpacken. Auch hier lerne ich wieder, hatten Michèle und ich doch arge Probleme beim Einpacken des alten. Zu zweit schaffen wir die dann an Land, Thomas wird die Keder verdicken und Sicherungsschlaufen annähen. Die alte Fock wieder gesetzt und dann geht es bald auch aus dem Hafen. Wieder in die Bucht vor Playa de Guancha. Die haben wir für die Nacht allein für uns! Und so wird es ein ruhiger Abend.