Vom Ankerplatz: zum Nachmittags-Einkauf, Maps kennt natürlich nicht den Seeweg.
Morgens ist es fast windstill. Also bereite ich alles für den Wechsel der alten Fock gegen die Passat-Fock vor. Nehme dann die alte Fock runter. Und dann wird’s schwierig: Als sie endlich unten ist, fällt mir ein: Die neuen werden keine Reff-Markierungen haben. Und das hat sich sehr bewährt. Doch hoch bekomme ich sie nicht allein. Also wecke ich Michèle. Sie braucht nur die Winsch zu bedienen. Aber ich kann eben nicht im Steuerstand und vorne am Vorstag gleichzeitig…
Zu zweit ist sie schnell oben. Dann eindrehen und notieren, wie viele Drehungen welches Reff hat. Geht schnell, aber eben nur zu zweit. Es kommt Wind auf, so dass Michèle entlassen ist und im Bett verschwinden kann.
Irgendwann lässt der Wind wieder nach, Fock runter. Und zusammen legen. Ich renne hin und her und bekomme sie nicht zusammengelegt. Endlich gebe ich auf und wecke Michèle. Ein zweiter Fuß ist einfach nötig. Gut -Freundin mache ich mir heute nicht… Aber auch zu zweit schaffen wir es nicht rechtzeitig vor der nächsten Böe. Also: Die beiden neuen Segel auf den flatternden Haufen und: Pause!
Gegen Mittag dann die angekündigte Flaute. Alte Fock zusammen legen, neuen bereit legen und hoch ziehen. Gelingt auch fast, dann ist wieder Wind da. Bevor die Segel alles zerschlagen die Schoten etwas anziehen, wir sind auf dem letzten Meter, endlich sind beide oben. Notdürftig sichern und eindrehen. Nun pfeift es wieder ganz nett: Pause!
Am frühen Nachmittag dann wieder ruhig genug, dass ich alles einigermaßen ordentlich machen kann. Und auf die Abendflaute hoffen, dass die Restarbeiten erledigt werden können. Denn für den Nachmittag haben wir „Einkaufstour nach Santiago“ beschlossen. Mit dem Dinghy zum Hafen dauert 23 Minuten. Der Spar hat nicht alles, was Michèle gerne hätte. Nun – in diesem kleinen Ort halte ich das auch für nicht erwartbar. Aber wir bekommen frisches Obst und Gemüse, Baguette und noch ein paar Dinge der Liste. Ist doch nicht schlecht!!
Zurück an Bord kommt zwar die Abendflaute, aber auch die Dunkelheit. Gut – die gemeinsame Schot für beide Segel und die Markierungen müssen warten. Den Hals kann ich noch fertig befestigen, morgen wird dann das Vorliek durchgesetzt. Und wenn die Schot für beide dran ist, dann sind wir einsatzbereit:
Auf Am-Wind-Kursen wird das Doppelsegel aufeinander liegen und ganz normal gefahren. Bei achterlichen Winden kann dann die gemeinsame Schot gelöst werden und beide Segel zum „Schmetterling“ ausgebreitet werden. Dann werden wir auch ohne Groß flott unterwegs sein. Bin gespannt. Und Fotos können erst dann im Einsatz folgen...