Im Hafen an einer Mooring ; keine Änderung.
Heute darf ich Wäsche machen. Bei mir läuft das einfacher als bei Michèle. Also – es soll einfacher laufen: Morgens um 9 Uhr zur Marina-Werkhalle, Waschmaschine füllen, einstellen, die Zeit an Bord abwarten, noch mal hinfahren und die Wäsche aus der Maschine holen. Heute war jemand schneller, ok - es ist auch eher viertel nach neun…. Die Maschine zeigt 48 Minuten an. Meine Tasche mit der Wäsche vor die Maschine gestellt. Oft macht die Marina-Reinigungsfachkraft das. Dann kann man zwar sein Waschprogramm nicht wählen, sonders sie stellt ein, was sie meint. Aber das Ergebnis ist auch nicht so schlimm. Zumindest solange man mich mit der Beurteilung beauftragt. Michèle sieht das anders… Und das mit der Fachkraft ist auch fraglich. Rittersport trifft auf alle Fälle. Ziemlich klein, quadratisch. Mit dem Putzen hat sie es nur so leidlich. Das sieht man in den Sanitär-Anlagen. Die sind nicht schmutzig, sauber ist anders…
Als ich nun kurz nach 10 wieder da bin, läuft die Maschine schon. Nur – nicht mit meiner Wäsche. Die steht noch „in der Reihe“. Restlaufzeit 1:36. Also die Maschine kann noch keine 3 Minuten laufen und meine Liebling-Reinigungsfachkraft der Marina war das sicher nicht, denn wenn sie irgendwas super macht, dann aufpassen, dass das schön der Reihe nach geht!
Um kurz nach halb zwölf bin ich nun das dritte Mal bei der Waschmaschine. Und die zeigt noch 1 Minute! Davor steht ein Mann und bewacht die Maschine. Seine Wäsche! Und – ich habe ja keine Vorurteile – es ist ein Franzos! (Ich habe mir in den letzten 2 Jahren ein solides Urteil gebildet!) Von der Reihe nach hält er nichts. Er erklärt mir, dass seine Wäsche die Wichtigste ist und – nun sei die Maschine ja durch. Dass sie immer noch das Symbol „Schloss“ anzeigt interessiert ihn nicht. Die Uhr ist auf NULL runtergelaufen und er will nun seine Wäsche haben. Ich bitte ihn, die Maschine nicht kaputt zu machen und zu warten, bis das Schloss-Symbol erlischt. Das gefällt ihm nicht. Er werde sich doch in seinem Willen nicht einer Maschine beugen. Gott sei Dank ist der Plastik-Griff recht stabil. Und schlagen hilft auch nichts, so jedenfalls meine Beobachtung. Endlich erlischt das Symbol. Nur die Tür ist weiterhin zu. Mein Vorschlag, nun den Griff mal loszulassen und mit dem Schlagen aufzuhören kommentiert er mit irgendwas, was mir als Beschimpfung aller östlichen Nachbarn der Franzosen vorkommt. Da er aber nun auch die zweite Hand braucht, um auf die Maschine einzuschlagen, lässt er den Griff los. Das gibt mir die Möglichkeit, die Tür zu öffnen….
Nachdem mein westlicher Freund nun davon ist, kann ich die Maschine laden, 1:40 Stunden später zurück kommen und meine Wäsche aus der Maschine nehmen. Die Trockenheit in Porto Santo lässt die Wäsche dann auch in der verbleibenden Tageszeit trocknen.
Dass ich nicht der Einzige bin mit dem festen Urteil über die seemännischen Fertigkeiten unserer westlichen Nachbarn, wird immer wieder bestätigt. Und das nicht nur von Deutschen, sondern von allen Nationen, mit denen wir über dieses Thema ins Gespräch kommen.
Der heutige Bildbeitrag kommt von Yoschi, der bei sich im Mast war und dann gleich einen S
gedreht hat!