Marina-Liegeplatz Amarilla / San Miguel: An der Mauer, am Steiger. Ein wunderbare Liegeplatz.
So ein Besuch löst regelmäßig eine Menge Action aus! Früh morgens, so hatte ich gestern bei viel Wind hier im Hafen gehofft, ist es ruhiger. Fast – also nicht ganz so stark der Wind! Zunächst mache ich mich daran, das Oberdeck zu spulen. Im Hafen gibt es dafür Fischwasser und alles Salz kann abgespritzt werden. Alles Salz? Nein – ein kleiner Rest bleibt immer noch. Obwohl wir dann in die Diskussion kommen, ob es evtl. Kalk ist. Also ich spritze einmal ab, dann wird mit dem Feudel gewischt. Und dann noch mal abgespritzt. Dann mit dem Abzieher das Wasser weg. Und dann sind da Restflecke…
Beim Ankern haben wir uns ne Menge Staub gefangen, schon auf der Hinfahrt nach Gomera Salz dazu, das war eine schöne Schicht. Gestern bei der Abfahrt hatte ich die Seewasser-Waschanlage fertig gemacht. Ich hatte Befürchtungen, dass der Anker ne Menge Dreck mit hochbringt. Nun – dann habe ich schon mal viel Staub abgespritzt. Und heute nun alles mit Frischwasser. Die Fenster sogar geledert. Das Schlauchboot total gereinigt. Und auf der Terrasse merke ich dann an: Das nächste Mal im Hafen gibt es wieder eine Kärcher-Reinigung. Die dauert immer besonders lange. Denn wenn man nur ein Flecken an Oberdeck kärchert, dann sieht man das, was man bis eben noch als Weiß gesehen hat mit ganz anderen Augen…. Aber auf der Backskiste unter dem Steuerstand und im Eingang zum Salon sind Spuren, die mit bürsten nicht mehr abgehen….
Gegen 13 Uhr bin ich dann damit fertig. Nebenbei habe ich alles für ein Brot vorbereitet. Das wird nun geformt. Und dann geht es schnell mal zu Lidl. Mit dem E-Bike sind die Kilometer aufwärts kein großes Problem. An einer Kreuzung entdecke ich einen Baumarkt. Die haben doch Umzugskartons? Der ParaSailor will ja zum Hersteller zur Reparatur. Ja – sie haben. Und nun habe ich ein Problem: Eine fast Quadratmeter große Fläche auf einem kleinen Klapprad bei bis zu 35 kn Seitenwind! Ich segele weiter. An der nächsten Ecke ist ein Aldi! Nun gut – muss ja nicht Lidl sein! Mit dem Einkauf auf dem Rücken und in dem Fahrradkörbchen geht es los. 3 Meter, dann erfasst mich eine Böe! Zack – ist die Kappe weg, der Karton steht wie ein Drachen über mir und ich schlingere über den Parkplatz. Kaum komme ich zum Stehen, ist die Kappe auch schon da: Eine junge, blonde Dame in dreiviertel langem, schwarzen Kleid rennt auf mich zu und hat sie schon eingefangen. Super – die nehm ich mit. Also die Kappe. Sie tut mein Dank mit „da nada“ ab.
Die Rücktour wird dann zum Bremsentest. Ich segele buchstäblich mit dem Karton. Und dann geht es auch noch leise abwärts. Mit dem kleinen Rad ist mir das zu schnell und ich bremse. Die ganzen Kilometer! Die Autofahrer haben Mühe mich zu überholen. Ich bin nicht so arg schnell – ich bremse ja. Aber mein Kurs ich auch nicht so stabil. Ich brauche schon die ganze Spur. Und auf der Gegenspur kommt halt hin und wieder einer entgegen, der das Überholen schwierig macht. Hihihi! Etwas erschöpft, aber heile kommt der Karton dann bei RE an.
Dann werden die letzten Aufräum-Arbeiten gemacht, das Brot gebacken – mal wieder mein geliebtes Backfeuerbrot. EuroWings hat ein Einsehen, dass ne Menge zu erledigen war und fliegt erst eineinhalb Stunden später ab. So kann ich alles erledigen und ziehe kurz vor 18 Uhr los Richtung Flughafen.
Vor den letzten Steigungen geht mir die Batterie aus und ich darf die hochlaufen. Komme aber trotzdem rechtzeitig an. Und natürlich witscht die kleine Isolde am Ausgang an mir vorbei. Michèle lacht sich tot, das ist ja auch mit ihr passiert. Aber – wo soll ich mich hinstellen als genau an die Stelle, wo die Passagiere rauskommen? Ich halte sogar ein Schild-Ersatz mit der Aufschrift „Isolde – RE“ hoch: Mein Handy.
Der Bus kommt wenige Minuten später, hier auf Tenerife klappt das wunderbar. Dann ist Willkommen angesagt: Einen Begrüßungssekt und ein Restaurant-Besuch. Und noch ein Cocktail an Bord mit Schwatzen, bis wir müde in die Kojen sinken.
Zu den Bildern:
Backfeuerbrot
Waschtag
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