2022 02 14 US-Visum

2022 02 14 US-Visum

Beim TO-Seminar ( Trans-Ocean.org ) wurde am Ende in die Runde geschmettert: Wer noch irgendwelche Fragen hat… Gut – das Angebot habe ich dann gleich wahr genommen und nach US-Visum-Hilfe gefragt. Bert, der Leiter des Seminars, hat auch wirklich geantwortet. Und dann sich richtig rein gekniet. Raus gekommen sind dann gleich einige Sachen. Ich soll – und bin inzwischen – auf Facebook in die Gruppe „Segeln ⛵️ Barfußroute“. Da hatte er dann den Tipp erhalten, dass es eine Seite gibt, die anführt, wie lange es zu einem „Interview“ dauert. Also die in Frage kommenden Botschaften „abgeklappert“. Jamaika: 655 Tage. Berlin: 276 Tage, Nassau: 83 Tage. Whow – das passt (fast / knapp) ins Zeitfenster.

Also habe ich den alten Antrag aus 2020 wieder aufgemacht. Da hatte ich ja tagelang daran gearbeitet. Ist nicht so ganz einfach. Erst mal muss man die richtigen Seiten finden, dann die richtigen Antworten. Da ist z.B. die Frage nach vorangegangen Visa. Ich war ja Anfang der 90er Jahre und Mitte der 80er Jahre in den US. Und habe die alten Pässe noch. Nutzt aber nichts! Die Nummern der Visas akzeptiert das System nicht. War wohl vor den „elektronischen“ Zeiten.
Dann hatte ich mich irgendwann durch gekämpft und wollte einen Termin. Den bekommt man, wenn die Gebühren – über 300,- € - bezahlt hat. Auch das Bezahlen klappte, die Bezahl-Bestätigung wurde akzeptiert und dann bekam ich die Anweisung: Zurzeit sind alle Termine abgesagt. Wann die Konsulate und die Botschaft wieder für einfache Vias-Arbeiten öffnen ist unbekannt.
Es folgten viele Mails und Telefonate mit Telefon-Automaten. Und das Ergebnis, dass es evtl. einfacher gewesen wäre, über einen Agenten zu gehen. Der hat aber die Übernahme des Falls abgelehnt, da ich ja schon im Prozess stand.

So sind wir mit der Hoffnung los gefahren, dass wir hier in der Karibik dann nach Barbados segeln und das da erledigen. Nur kamen dann die 2., 3. und 4. Corona-Welle. Und also hat Barbados zu.
Nun – Nassau. Liegt auf dem Weg. Von dort aus in die US sind es nur ein paar Meilen. Passt! Und – ganz besonders wichtig, habe ich ja inzwischen gelernt nachzufragen: Nassau arbeitet!
Nun habe ich also unsere Angaben auf „Nassau“ abgeändert. Denn das ist der allererste Schritt. Inzwischen kenne ich ja die Anforderungen und Fragen… Hat dann für meine Daten so 90 Minuten und nach der Übung dann mit Michèles Daten 60 Minuten gedauert. Dann die Seite finden, in der nun beide Daten zusammengeführt werden und dann für beide einen Interview-Termin abmachen. Das ging dann recht schnell – nach weiteren 30 Minuten war ich dann bei der Seite mit dem Bezahlen angekommen. Oben ein wichtiger Hinweis für (oder gegen??) Afghanistan. Hab ich nichts mit zu tun – unten dann unsere beiden Datensammlungen in der Tabelle mit den Gebühren, die Summe aus beiden und der Hinweis:
„Zurzeit sind keine Termine verfügbar. Schauen Sie in ein paar Tagen wieder nach, ob die Botschaft weitere Termine frei geschaltet hat.“

Super! Wir sind zwar jetzt nicht wirklich weiter, als vor eineinhalb Jahren. Aber wir mussten für diese Auskunft keine 320 Dollar bezahlen. Neue Funktion: Erst Termin suchen, dann bezahlen. Wirklich „Kundenfreundlich“.

Nebenbei: Jetzt werde ich mal nachfragen, ob ich die in D bezahlten Gebühren zurück erstattet bekomme. Aber ich weiß schon: Im Prozess wird man darauf aufmerksam gemacht, dass es keine Rückerstattungen gibt. Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich dem Amerikanischen Botschafter in D ein kleinen Brief schreiben….

Und zusätzlich beginnt nun die ernsthaftere Planung von Plan „B“ und „C“. Ohne Visum keine Einfahrt in amerikanische Gewässer. Also nicht mit dem Boot. Es soll da einen Trick geben, zuerst mit der Fähre einreisen und dann das Boot nachholen. Das muss ich nun mal im Detail nachfragen.
Und wenn kein Visum und kein touristisches Einreisen mit Nachholen des Bootes möglich ist, dann? Wieder über den Atlantik via Bahamas, Bermudas, Azoren. Und dann die Entscheidung Mittelmeer oder Nordsee? Die Rückfahrt ist sicher nicht so entspannt, wie die Fahrt mit dem Passat nach Westen. Wir müssen uns nördlicher halten, auf Tiefdruck-Gebiete achten, Stürmen aus dem Weg gehen und nicht an Eis stoßen. Da wäre eine etwas größere Crew von Nutzen. Ralf habe ich schon mal vorangefragt. Und vielleicht kommt ja jemand beim Lesen dieser Zeilen auf die Idee, dass eine Atlantik-Querung ein spannender Törn wäre….