2021 12 21 Ausflug St. Lucia

Tour: Tour mit Michael’s Ausflüge

Michèle berichtet!

Für heute haben wir eine Inselführung mit Michael – ein Wiener, der auch hier lebt – gebucht. Um 08.30 Uhr soll es losgehen. Nach der akademischen Viertelstunde sind auch die von der Cloud Jumper und Kithara da und es kann losgehen. An einigen schönen Aussichtspunkten halten wir an. Ein Zwischenstopp wird bei einer Bäckerei, die aus der Maniokknolle Mehl herstellt und daraus dann ein weiches Brot, Kassav genannt, bäckt. Und zwar in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Schokolade, Ingwer, Ananas, Zimt und noch viele mehr. Das Brot ist warm sehr lecker und sehr sättigend.

Weiter geht es zu einem privaten botanischen Garten. Der Eintritt ist ein Getränk in dem daneben liegenden Restaurant. Ich möchte ein Kaffee – hatte ich heute Morgen doch nur Zeit für eine Tasse! Nee, wir sind mittlerweile im südlichen Teil der Insel angekommen, hier würde man keinen Kaffee trinken. Kaffee gibt’s, wenn überhaupt, dann nur im Norden. Na gut, dann halt ein Wasser. Haben sie auch nicht!!! Ich habe ja schon einiges erlebt, aber, dass es in einem Restaurant kein Wasser gibt, das nun aber noch nie!! Umso erstaunlicher, da sie heute eine Hochzeitsgesellschaft erwarten. In den Garten darf ich aber trotzdem mit hinein. Jede Menge exotischer Bäume. Klar, hätte mich jetzt auch eher gewundert hier einer deutschen Eiche zu begegnen! Mango-, Avokado- und Brotfruchtbaum. Eine Sternfrucht, frisch vom Baum, können wir probieren. Zimt, Muskatnuss und Vanille sind nur ein paar weitere Pflanzenarten, die wir gezeigt bekommen.
Nächster Halt: Bananenplantage inklusive Erläuterungen und Kostprobe. Eine Wanderung durch den Regenwald haben wir dann doch nicht gemacht, da es zuvor geregnet hat und deshalb die Wege zu sehr aufgeweicht sind.

Weiter zu einer Bucht, um dort einen HotDog zu verdrücken und ein paar von uns wollen sich eine kurze Abkühlung im Meer gönnen. (Spare ich mir, da direkt neben dem Badestrand ein graues, stinkendes Bächlein per Abflussrohr ins Meer geleitet wird!) Die Bucht liegt direkt neben den beiden National-Bergen von St. Lucia: Gros Piton und Petit Piton. Nach ihnen ist auch ein Bier benannt, das Piton (gut zu wissen für’s Quizduell ;-)) Für mich das Highlight dieser Führung ist aber das Estate Balenbouche. Benannt nach einem Duell, das hier stattgefunden hatte, bei dem man bei dem Toten erst lange nach der Einschussstelle suchen musste, bis man sie dann endlich fand: im Mund! Balle en bouche bedeutet Kugel im Mund. Dieses sehr ruhig gelegene Anwesen wird von einer Deutschen mit ihrer Mutter betrieben. Hier fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Ein sehr liebevoll dekorierter Park umgibt das Anwesen. Außerdem befindet sich hier eine alte Scheune, die zu einer Yogahalle umdekoriert wurde. Man kann hier Zimmer buchen und dann Yogakurse nehmen und zwischendurch einfach die Seele baumeln lassen! Mir gefällt St. Lucia nicht wirklich, aber hierher würde ich jederzeit wiederkommen. Vielleicht eine Woche hierbleiben, noch Pigeon Island besichtigen und dann auf eine andere Insel wechseln.

Allerdings kann ich nichts zu den Hotels sagen. Davon gibt es hier ja auch massenhaft. Sind bestimmt auch einige nette mit dabei und bestimmt sogar auch mit einem kleinen Sandstrand. Aber bis in die Karibik geflogen kommen, um dann hier Hotel- und Strandurlaub zu machen…..??? Die Buchten sich zwar sehr nett, also für Segler sehr geeignet. Aber das Innere der Insel ist dreckig, es strotzt vor herumliegendem Unrat. Auch der Verkehr ist abartig. In den Morgen- und Abendstunden sollte man tunlichst nicht mit dem Auto unterwegs sein. Schritttempo, wenn es schnell geht! Jeder fährt hier Auto, nur so ein paar doofe Touris wie uns beide sieht man mal zu Fuß gehen. Und dabei sind die Autos schweineteuer. So erzählt Michael, dass man für einen gebrauchten, in Japan für 4.000 € gekauften Wagen, letztendlich 16.000 € berappen muss, bevor er denn hier abgeholt werden kann. Es ist halt ein Statussymbol, welches jeder haben muss! Auf der ganzen Tour habe ich auch nur einen Fahrradfahrer gesehen.

St. Lucia hat wohl nicht mehr den Status 3.-Welt-Land, was wohl nicht jedem passt. Wahrscheinlich genau jenen nicht, die alle Zuwendungen bisher in die eigene Tasche gesteckt haben.

© 2020 C. Fuhrmann