Position um 12:00 Uhr UTC-2: 16° 57.7' N 040° 12.6' W - Etmal 142,7 nm
Nach der ersten Woche hatte ich schon geschrieben: Wir sind auf dem vorletzten Platz derer, die ich als noch richtig dabei sehe. Da hat sich nicht viel geändert.
Immer noch auf Platz 131. Hinter uns noch die "Le Choix", die zwar aufholt, die wir aber zumindest gestern mit dem "Zwischenspurt" auf Abstand gehalten haben. Die aufgegebene "Charlotte Jane III" haben wir inzwischen passiert. Sie segelt immer noch - auch ohne Crew - gut 30 Meilen am Tage in die richtige Richtung. Dann sind noch 2 Boote vor uns in der Liste, die "retired" haben, die also in der offiziellen Wertung nicht vor uns geführt werden dürften.
Zurzeit schimmert am Horizont - hier der geistige - dass wir zur Price-giving-Ceremony in St. Lucia angekommen sein könnten. Die wurde von der ARC vom 18.12. auf den 16. vorgezogen, da am 17. eine Menge Leute mit dem Flieger nach Hause wollen. Freitag ist wohl der große Rückflugtag Richtung Europa. Und es sind ja eine Menge Boote unterwegs, die Crew-Plätze gegen Bezahlung angeboten hatten. Nicht nur "unsere" Olympia Tigress. Täglich denke ich an die. 400 Liter Wasser für 9 Leute. Haben wir inzwischen zu zweit verbraucht. Und dann waschen wir Teile unseres Oberdecks mit Süßwasser, das noch gar nicht in dieser Zählung mit drin ist. Immer wenn ich mir die Hände wasche, denke ich, was die dafür geben würden. Die Tigress ist so lang wie wir, halb so breit und hat 5 Kojen. 7 Leute bezahlen da jeweils einen Betrag jenseits von 7.000,- € für die Überfahrt. Skipper und 1. Maat sind bezahlte Profis. Frau Olympia-Siegerin fährt so ein Fun-Race nicht selbst mit. Also - da könnte man ein Geschäft draus machen….
Zur Mittagsposition dann noch eine Besonderheit. Wir sehen zwei andere Segler. Die schon gestern berichtete Uka, sie hat inzwischen auf 3 Meilen aufgeholt und schaukelt links hinter uns. Und inzwischen steuerbord querab die Manaka - ein 15m Segler, die aber ein anderes Ziel hat. Sie steuert deutlich mehr Nord. Vielleicht Kuba? Endlich ist der kreisrunde Horizont unterbrochen von 2 Masten mit schönen, weißen Segeln.
Ansonsten? Der Wind ist knapp zu stark für den ParaSailor, aber immer noch direkt von hinten. Da müssten wir min. 30° vom Kurs abweichen, wenn wir das Großsegel dazu setzen würden. Bei 1209 Seemeilen Restdistanz sind wir mit täglich knapp über 120 Meilen (unter Fock) am 15. tagsüber da. Passt auch. Gut - mit ParaSailor könnte das auf 8 Tage gedrückt werden. Aber die Sicherheit wäre geringer.
So meldet sich Boot und Crew in guter Verfassung und freut sich über kurze Nachrichten aus der Heimatwelt!