Mittagsposition: 34° 37.95 N, 076° 42.05 W, Etmal: 144,2 sm.
Das Segeln ist eigentlich friedlich. Eben – mit dem Wind. Nicht übermäßig schnell, wir haben seit dem Wachwechsel um kurz nach 3 Uhr nur noch das Groß in Reff 2. Aber es reicht, um sicher im Hellen in Beauford anzukommen.
Gleich nach dem Mittagsort geht das Segel runter. Und wir dampfen mit beiden Motoren in die Anfahrt. Die hat es in sich. Bis zu 3,5 kn Strom gegenan! Und Wind gegen Welle. Das ist schon spannend. Mit voller Kraft schafft RE es gut, den Kurs einigermaßen zu halten. Und das Fahrwasser ist eng. Ich bin froh, dass uns niemand in den Weg kommt.
Aber bei herrlich blauem Himmel sind alle Tonnen gut zu erkennen. Auch wenn sie nicht so liegen, wie die Daten es erwarten lassen. Aber das bin ich von den Amis gewohnt. Tonnenpositionen sind Angaben, dass man weiß, dass da eine liegt. Oder auch nicht. Jedenfalls in der Gegend. Vielleicht.
Nachdem wir „drin“ sind wird es noch spannender. Der Weg nach Beaufort ist nur aufgrund der Tonnen zu erkennen. Ich meine, wir fahren direkt auf den Strand zu. Aber es passt. Eine langgezogene Rechtskurve, scharf links, dann wieder rechts rum und wir sind im Zielgebiet.
Ganz einfach ist es nicht zu ankern. Auch hier setzt noch gut Strömung und ich erwarte, dass der Wind von nun – stark aus Süd – im Laufe des Abends auf stark aus Nord dreht. Da muss genügend Abstand überall hin sein…
Vor Anker wird es dann nett: Eine Delfinschule mit ca. 10 Tieren jagt wohl gerade, keine 100 Meter von RE weg. Und zur Dämmerung kommt ein Dinghy auf uns zu:
Von der TAKA TUKA, einer Leopard 46 mit Daniela, Bernie sowie Julia (5) und Jannis (6), die unsere deutsche Fahne gesehen haben. Und einmal Hallo sagen wollten. Wir laden sie an Bord – und weil es doch recht kühl ist – gleich in den Salon. Wir – wie üblich – ein längeres Schwätzchen. Sie sind auf dem Wege von der Chesapeake Bay zu den Bahamas…. Richtige Richtung. Aber sie kommen aus der richtigen Kälte: -10° hatten sie. Oh weh! Und da fahren wir hin! Gut – werden wir beruhigt – es ist ja jetzt März und da wird es nicht mehr so kalt! Hoffentlich!
Der Abend hält dann noch ein weitere Aktion für uns bereit. Als der Wind aus West kommt haben wir die Grüne Spiere – die hier als Fahrwassertonne steht – keine 3 Meter achteraus. Das ist zu knapp. Da ziehen wir lieber noch mal 10 Meter Kette ein. Und setzen einen 25 kg Reiter auf die Kette, da sie nun mit 28 Meter insgesamt nicht meiner Wunschlänge von 30 Meter plus 2 mal Wassertiefe entspricht.