2025 01 24 Überfahrt nach Wardewick Wells Cay – in Deckung!

Überfahrt: Normans Cay nach Wardewick Wells Cay!

Heute Abend / Nacht soll es Wind geben. Also so richtig. Noch kein Sturm, der fängt bei 35 kn an, aber bis zu 31, 32 kn Windgeschwindigkeit. Zunächst aus West, dann über Nord drehend bis auf Nordost. Da möchte ich in Deckung liegen. Ein gut geschützter Platz ist beim der Exuma Park Visitor Center. Zwar an Mooring, aber das sieht mir gut aus.

So geht es gegen halb elf auf die Reise. Eine kleine. 15 Meilen, das sollte alles zusammen in 4 Stunden gut machbar sein. Incl. Wasser-Machen. Die Sonne brennt gut – die Batterien werden ordentlich geladen. Und auch „nur“ unter Fock machen wir bis zu 6 kn Fahrt. Mein Plan mit Doppelfock = Schmetterling geht nicht auf. Da fehlen noch 10° Winddrehung.

Aber auch so sind wir kurz vor zwei Uhr in der Einfahrt. Die Kommunikation mit der Park Station gestaltet sich schwierig. Meist gucken wir uns ratlos an und funken zurück: Please repeat! Doch anscheinend sieht sie uns. Und merkt, dass wir weiter nach innen wollen. Dann kommt endlich für uns verständlich: Da ist eine rote Tonne, die an Stbd lassen und dann die nächste freie Mooringboje nehmen. Ob das ihr Plan war oder sie gesehen hat, dass wir darauf zusteuern? Egal, wir bekommen die Mooring, die ich haben will!

Inzwischen hat der Wind aufgefrischt. Der Strom ist nicht schwach. Und es ist nichts für schwache Nerven, hier durch zu kreuzen. Denn die Mooring-Bojen, die fast alle besetzt sind, liegen im tiefsten Teil des Fahrwassers. So geht es an manchem Boot mit nur wenigen Metern Abstand vorbei.

Das Anlegen an die Mooring sieht bei uns für Außenstehende wohl immer ulkig aus. Fahre ich doch immer mit dem Backbord-Heck an die Boje. Doch das macht es uns leicht! Das könnte ich auch alleine. Ich sehe ganz genau, wo die Boje ist und wie sie sich bewegt. Also – bewegen tut sich natürlich RE. Und genau an der Boje stoppe ich RE dann auf. Die Boje kann ganz bequem an Bord genommen und unser Tampen durch geschoren werden. Die Heckplattform ist ja fast auf Wasserhöhe. Der Tampen ist mit dem anderen Ende schon in der Ankerklüse vorne fest. So muss dann das Ende der Boje nur noch nach vorne gebracht und dicht geholt werden. RE schwingt dann herum und liegt schlussendlich wie alle anderen Boote auch mit dem Bug zur Moorning.

„Klassisch“ wäre das Manöver mit dem Bug an die Boje. Nachteil: Ich sehe die letzten Meter die Boje nicht mehr. Und auf dem Vorschiff muss dann bald 2,5 Meter runter gelangt werden, um die Boje einzufangen. Und dann muss genügend Spiel sein, dass man die dann auch noch bis aufs Oberdeck bekommt, damit man seinen Tampen durchscheren kann. Alleine und bei dem Wind / Strom hier so gut wie unmöglich. Und bei zweien auch mit vielen Kommandos verbunden. Wir sehen den vielen vergeblichen Anläufen bei anderen Booten lieber zu. Und machen es selbst „ulkig“….

Ich fahre noch zum Park Office. Bedanke mich für die Geduld beim Funkverkehr. Bezahlt haben wir via Internet und sie ist’s damit zufrieden.

Den Rest des Tages verbringe ich mit Näharbeiten. Mit Peter hatte ich ja Kederleisten angebracht, nun folgen Sonnenschutz und Persenninge. Mit der Nähmaschine läuft es leider nicht so gut. Wir beide werden uns nicht einig. Da bleiben ein paar Meter mit der Hand zu nähen…

Und wie ich so nähe, fiept es so ulkig. Aber auch Michèle kann nichts entdecken. Doch bei einem Rundgang flattert es dann im Steuerstand. Ein kleiner Flieger-Kamerad hat sich auf die RE verirrt und findet nun den Weg nicht durch die Fenster des Steuerstandes. Luke auf und ihn behutsam in die Richtung gedrängt. Dann endlich findet er den Ausgang. Tschüß!