Besuch von Arrecife ist heute angesagt. Da „unsere“ Engländer - dabei fällt mir auf, dass ich die noch gar nicht nach dem Namen gefragt habe! - uns erzählt haben, dass es so schwierig sei einen Leihwagen zu bekommen, haben wir uns gar nicht erst großartig weiter darum gekümmert und beschließen nach Arrecife den Bus zu nehmen. Auf der Rückfahrt von Puerto las Carmen hatte die Busfahrt jedenfalls ordentlich funktioniert. Dort sind wir auch an einem Autoverleih vorbeigekommen und haben kurzerhand nachgefragt: das kleinste Auto würde 50,- €/Tag kosten. Das war uns zu teuer.
Also heute per Bus. Während des Hochastens zur Bushaltestelle kommen Chrischan Zweifel, ob er die App richtig „gelesen“ hat: Abmarsch 10:28 oder Bus kommt um 10:28 …… Natürlich ist es: Bus kommt um diese Uhrzeit. Außerdem weicht der Fahrplan im Bushäuschen von dem von unserer App ab. Egal, eine ¾ Stunde bis zum nächsten Bus wollen wir nicht warten und latschen wieder runter zum Hafen, um schnell einen Kaffee zu trinken. Dann fix wieder hoch. Es stellt sich heraus, dass die App die richtigen Uhrzeiten hat …… und wir noch etwas länger hätten im Café bleiben können. Die Tickets muss man im Bus nehmen, aber man kann weder ein Hin- und Zurück-Tickets kaufen noch Tickets bis ganz zum Ziel, wenn die Fahrt ein Umsteigen beinhaltet. Also Tickets immer nur für die jeweilige Busfahrt. Naja, gibt Schlimmeres. Was witzig ist, ist, dass die beiden Teilstrecken nach und von Arrecife unterschiedliche Preise haben – und zwar ist die längste Strecke die billigste!
Der Umsteige-Bus nach Arrecife ist komplett überfüllt und wir müssen stehen. Haltegriffe sind nicht übermäßig vorhanden. An einer Haltestelle blickt Chrischan auf sein Handy und vergisst sich wieder festzuklammern. Diese Unachtsamkeit wird bei der geschärten Fahrweise, die ich, so ich denn einen Sitzplatz habe, auch sehr zu schätzen weiß, die aber stehend eher einer Kamikazefahrt ähnelt, sofort bestraft und er fliegt fast durch den halben Bus. Sofort werden ihm von 3 Leuten Plätze angeboten. Das finde ich sehr nett!!
In Arrecife fällt mir gleich die weihnachtliche Straßendekoration auf, was für uns bei diesen Temperaturen einfach sehr ungewöhnlich ist. Ansonsten besichtigen wir die Lagune, Charco de San Ginés, die mit dem Meer verbunden ist. Dort schaukeln kleine, farbige Fischerboote in der Nachmittagssonnne und die Lagune ist mit kubischen Häusern in den Farben weiß und blau umrundet. Idyllisch. Danach besichtigen wir das Castillo de San Gabriel. „Diese Festung diente über Jahrhunderte als Bollwerk gegen die Angriffe der Piraten.“ Weiter zum neuen Hafen, in der Hoffnung dort einen Laden mit Yachtzubehör zu finden. Samstagnachmittags ist der allerdings geschlossen! Pech gehabt.
Wir machen uns auf den Nachhauseweg: Arrecife kann man gesehen haben, muss man aber nicht. Da wir eh in Puerto del Carmen umsteigen müssen und über eine Stunde auf den Anschlussbus warten müssen, beschließen wir vor „unserem“ Supermarkt auszusteigen und noch etwas, natürlich wieder viel zu viel, einzukaufen und dann zu Fuß nach Hause zu gehen.