Mittagsposition: 32°13.53'N 079°02.53'W, Etmal: 164,9 sm
In den ersten Morgenstunden weckt Michèle mich zum zweiten Mal. Die Fock knallt und der Furler arbeitet nicht mehr. Erst mal das Großsegel geborgen. Und dann: Wirklich: Der eFurler ist funktionsunfähig! Da die Fock zwischen Reff 1 und Reff 2 steht sind wir klar bis 38 kn.
Nun – so viel soll es wohl heute Nacht nicht werden. Also zurzeit keine sofortigen Maßnahmen zum Einrollen der Fock nötig! Nur die mechanische Notbedienung wird bereit gelegt.
Am Nachmittag dann die zweite dicke Baustelle: Der 230 V-Generator liefert nicht. RE hat ja auf jeder Antriebsmaschine eine 5 kW Generator. Ok – es kann immer nur einer genutzt werden, denn es gibt nur eine Elektronik-Einheit. Aber 5 kW sind schon ordentlich. Und da wir mal wieder auf Südkurs und bei der Bewölkung und im Winter zu wenig Solar-Strom produzieren, wollte ich nicht nur die 12V-Batterie, sondern auch die für 230 V aufladen. Die 12V haben es nötig, da gehen wir gerade auf 30% Ladung zu.
So läuft dann ein Motor mit und bringt die 12V-Batterie wieder auf 60%. Doch die 230 V-Batterie muss vom Solarertrag leben. Gut – da sind dann auch fast 60 % Ladung am Tagesende, doch üppig und besser wären über 80%!
Damit möchte ich am Liebsten nicht nach Nassau. Die Chance, in den USA Ersatzteile zu bekommen, ist größer. Wenngleich: Weihnachten steht vor der Tür… Aber: Spätestens am 18. könnten wir in Fort Lauderdale sein. Da gibt es mehrere Segler-Sops (Chandler). Und klar: 20. oder 21. sind die letzten Tage! Dann kommt Wochenende und Weihnachten…
Und damit der Tage unter keinem guten Stern auch voll wird: Zwischen 22 und 23 Uhr hauen 2 „Monsterwellen“ auf RE ein. Ok – der Begriff ist wahrscheinlich ca. 15 Meter zu groß gegriffen. Aber: Die erste haut schon ohrenbetäubend rein. Passiert ist nicht viel. Die zweite aber reißt mich dann auch aus der Koje: Der Donner, dann Knall. Licht an: Alle nicht komplett gesicherten Schränke haben ihren Inhalt auf den Boden gegeben. Ok – das sind nur Wäscheteile von Michèle. Ich stopfe alles wieder rein, auf Ordnung im Schrank kommt es mir nicht an.
Im Salon ist auch ne Menge durch die Gegend geflogen. Keine Schäden, aber Aufräumarbeit. Und Michèle berichtet, dass sie gerade raus gehen wollte, eine Kontrollrunde machen. Und ist felsenfest überzeugt, das hätte sie über Bord gerissen.
Zu guter Letzt gehe ich noch die Werkstatt kontrollieren! Oh weh! Chaos. Das Schadensbild erklärt mir, was passiert ist: RE wurde durch ein entsprechende Welle kräftig zur Seite geworfen und dann ganz abrupt in der Seitwärtsbewegung gestoppt. Nur die Einzelteile bewegten sich noch weiter. Und so liegen alle Sachen – und da ist schweres Material dabei (!) – auf der Bank an Steuerbord. Nur was da nicht mehr rauf passte, das liegt nun auf dem Boden. Ein Viertelstündchen Aufräumarbeit später ist alles seefest und gut für die nächsten Tage gestaut und gesichert.
Und: Klar habe ich vergessen, Fotos zu machen…. Hier ist alles schon wieder „aufgeräumt“!