2023 05 10 Nationalpark Garajonay – die Busfahrt

Zum Nationalpark Garajonay mit Bus und zu Fuß!

Wir sind ja nun schon erfahrene Nicht-Bus-Fahrer. Das wollten wir heute ändern! So war der Vorschlag von Moovit (der Bus-App): 10:20 Uhr ab Zentrum Playa Santiago. Mit dem Dinghy und dann noch da hinwandern: Ab 09:50 Uhr von Bord. Ist natürlich nicht Michèles Zeit. Aber…

Rechtzeitig sitzen wir dann an der Haltestelle. Und die füllt sich. Mindestens ein Einheimischer setzt sich zu uns. Also: Der Bus muss kommen. Nun – 10:20 Uhr ist wohl eher so eine Angabe, vor welcher Uhrzeit er garantiert NICHT kommt. Und gegen halb elf ist er dann da. Ja – mithilfe meines vorbereiteten Zettels bekomme ich Bescheid, dieser Bus fährt nach „Calle Degollada“. (Der Weg führt auch nirgends anders hin, aber Fragen beinhaltet dann unser Ziel…) 5,- € darf die Chefin hinlegen. Dann geht es aufwärts mit uns. 950 Höhenmeter im Sitzen. Und beim Aussteigen bekommen wir noch mit auf den Weg, dass wir 160 Meter zurück müssen, da sei die Haltestelle des weiteren Busses. Gut – hatten wir schon gesehen, aber ist doch auch nett, dass er sich so um uns kümmert.

Nicht ganz so nett empfanden wir dann die Busfahrerin des Anschluss-Busses. Wir waren noch ca. 50 Meter von der Haltestelle entfernt, als sie und ihr Bus ankamen. Da half kein Schreien und kein Winken, auch der angesetzte Schlussspurt wurde nicht gewürdigt. Sie nahm den Kopf hoch und den Fuß runter. Also den Fuß auf dem Gaspedal. Dann standen wir an der Bushaltestelle und durften auf dem Allgemein-Fahrplan sehen, dass der nächste Bus frühestens in eineinhalb Stunden kommt. Hmmm…. In eineinhalb Stunden sind wir auch alleine die 7 Kilometer weiter. Dachten wir. Also – loswandern. Zunächst auf der Straße. Zur Halbzeit überholt uns der nächste Bus. Da haben wir gar nicht mehr geschrieen und gewunken. So mitten auf der Strecken hält der eh nicht. Wir waren nun nicht mehr am Rande, sondern schon im Naturpark. UNO-Weltkulturerbe, da hier etliche Arten überlebt haben, die bei uns im Norden durch die letzte Eiszeit ausgerottet wurden. Nett gemacht: Kleine Pfähle haben QR-Codes, die dann auf eine Erklär- und Führungs-Seite führen. Und da wird einem auch auf Deutsch erzählt, was man gerade sieht. Schlecht nur: Hier gibt es keinen Internet-Empfang. Nutzt also nichts! Wir haben dann die Erklärung am Abend im Restaurant angehört….

Und der Naturpark ist durchzogen von den großen Wanderwegen. Wir verlassen die Straße und gehen den GR 131. Hier ist nun nicht mehr nur grün, hier ist Urwald und deutlich feucht. Im Schatten ist angenehm. Den Wanderweg würde ich als schmalen Waldpfad bezeichnen und es gibt viel mehr Auf und Ab als auf der Straße. Anhalten tun wir natürlich nur, um Fotos zu machen, nicht weil wir erschöpft sind. Aber wenn man schon mal ein Foto macht, dann kann man auch mal tief Luft holen und ein Wasser trinken, und nach rechts schauen und nach links. Und vor und zurück. Ach ja – oben und unten gibt es auch noch. Ach – noch ein Wasser? Und dann geht es weiter, also bald, Wasser noch verpacken, noch mal schauen. Und: Wir haben jetzt ja Höhenluft, wie sind inzwischen auf 1.400 Meter! Da muss man dann noch mal tief durchatmen! Weiter!

Nach fast 3 Stunden kommen wir an der gewünschten Bushaltestelle an! Also – an dem Punkt, an der unsere heutige Wanderung beginnen sollte. Wir haben gut was getan und wir haben Grün, Feucht, Urwald und tolle Ausblicke gehabt. Das war ja der Inhalt der geplanten Wanderung. So können wir den Bus zurück nehmen, denn der soll gerade in ein paar Minuten kommen. Tut er auch. Denn es ist Fahrplan + 30 Minuten. Passt! Für 2 € werden wir in einer knappen Viertelstunde den Weg zurück gekarrt, den wir gerade erwandert hatten. Wieder der 160-Meter-Wechsel zur anderen Busstation. Bald schon kommt der Bus – nur es ist der falsche! Der uns wieder zu unserem Wanderungsausgangspunkt bringen würde. Doch wir wollen nach Hause! Nach ca. einer dreiviertel Stunde kommt dann unser Bus. Aufspringen, Sachen greifen, nur den Hut nicht vergessen! Nur: Was ist das? Wild gestikulierend fährt der an uns vorbei. Michèle interpretiert: Der Bus ist voll. Ich verstehe noch: Der nächste!
Wieder warten. Ein Taxi kommt vorbei. Wo wir hinwollen? Santigao! 18 €! Nee – zu viel! 15 €. Wir sind halsstarrig. Bei 10 € wäre ich eingeknickt, so aber: Risiko! Nee! Wollen wir nicht. Nicht besonders zufrieden fährt er weiter. Nicht besonders zufrieden sind wir nach einer weiteren Dreiviertelstunde. Vielleicht hätte man das Taxi …. ? Gut – hinterher ist man immer schlauer. Nur weil ein Bus voll ist, wird kein weiterer eingesetzt. Erst der nächste nimmt uns dann mit. Dass auch der eher so eine halbe Stunde nach Fahrplan kommt, brauche ich nicht zu erwähnen? Um 17:00 Uhr sind wir wieder in Playa de Santiago. Dass die Cafes zu haben…. Ab an Bord. Da hat die Cafeteria auf!
Und Abendessen gibt es dann bei Don Tomato. Leckere Pizza. Kochen haben wir uns heute erspart.