2023 03 04 Hafen-Manöver

Liegeplatz: Ponton T 17/19 .

Auf der To-do-Liste stehen heute nur 4 Punkte. Ich will abends mal sagen können: Alles erledigt.
Erster Punkt: „Hafenmeister“.
Ich möchte einen anderen – insbesondere billigeren Liegeplatz. Um 12 Uhr sitze ich da. Es ist der Murkel, der nicht so recht englisch spricht. Macht die Sache nicht einfacher. Aber am Ende verständigen wir uns: Es gibt keinen Platz in der Marina und ich gehe raus in das Ankerfeld. Also rechnen wir die Zeit 02. bis 04. März ab. Auch hier sind seine Fähigkeiten begrenzt. Er kommt auf eine Nacht. Ok – da sag ich nun nicht nein. Und bezahle dann 47,80 €. Er will fertig sein, aber ich will ja auf Dauer in der Marina einen Platz. Also: Ob er sieht, wann ein Platz frei werden würde. Nein – er macht keine Reservierungen. Gut: Nächste Frage: Soll ich nun jeden Tag reinkommen und nachfragen? Versteht er nicht. Von links und rechts – da sitzen die beiden Kollegen, die deutlich mehr Englisch sprechen, wird ihm meine Anfrage übersetzt. Dann beginnt ein minutenlanges Gespräch mit dem Kollegen rechts. Am Ende werde ich hochnotpeinlich befragt, wie lange ich denn bleiben wolle. Mit meiner Antwort, dass das auch am Wind abhängt, aber sicher noch 7 – 10 Tage, kann er nichts anfangen. Er zeigt mir einen Kalender und tippt auf die verschiedenen Tage. Fragt wieder: Bis wann? Entnervt gebe ich auf und zeige auf irgendein Datum. Das wiederum versteht er. Nun beginnt eine lange Zeit, in der er auf seinen Monitor schaut. Einen Spiegel hinter ihm würde ich gerne haben: Spielt er eine oder eher doch zwei Runden Solitär? Endlich schaut er auf und verkündet: 275,- €. Gut – das ist jetzt unter 20,- € pro Tag. Ich nehme an. Diskussionen versteht er doch nicht und nun haben wir mal was festes. Ich wundere mich: Anscheinend hat er doch einen Liegeplatz für mich gefunden! Und so ist es auch: Bezahlen und ich werde an die große Tafel geführt. Umständlich zeigt er mir den neuen Liegeplatz: Ponton T – 17/19. (Als Katamaran bekomme ich immer einen Doppelplatz.)

Nun stellt sich der geneigte Leser – und auch ich – die Frage: Wie kann es sein, dass zum Verlegen kein Platz da ist. Aber wenn ich täglich ins Büro zu kommen drohe, dann ist ein Platz da? Also – am Platz kann es ja nicht liegen. Denn in der Zeit ist kein Boot überraschend raus gefahren. Lügen die einfach nur? Mit einem – wieder mal – Niederländer an meinem neuen Steg (Ponton) komme ich überein: Die wollen nicht arbeiten. Und mich täglich abwimmeln ist mehr Arbeit. Und ab 15.03. muss ich sowieso einen Platz bekommen, dann ab da ist das Ankerfeld gesperrt. Also können sie mich auch einfach direkt eintragen und einen neuen Platz zuweisen.

Nebenbei – die Fotos von heute zeigen eindeutig: Da ist noch ne Menge Platz! Nicht nur an meinem neuen Steg T. Auch an Steg S ist noch genügend Platz. Denn: Reservieren tun sie ja nicht….

Das ganze Verfahren hat am Ende 50 Minuten gedauert. Und ich fand, nun habe ich mir ein großes Frühstück verdient. Erst anschließend ging es ans Verlegen. Und das in drei Schritten:
Dinghy klar machen und einmal den neuen Platz besichtigen. Ein Paar auf dem Trimaran gegenüber gebeten, meine Leinen anzunehmen, denn ich komme als Solo-Sailor.
Dann Boot klar machen. Die Fender müssen neu sortiert werden. Die Motoren freigeschaltet werden. Die Leinen umsortiert werden. Dann Leinen los und rüber. Klappt wunderbar. Minuten später liege ich fest. Römisch-Katholisch. Also: Mit dem Heck an den Steg, jeden Bug an eine Mooring-Leine.
Und zu guter Letzt: Oberdeck spulen. Es war in den vergangenen Wochen mal wieder so viel Staub an Oberdeck gelandet und die Mooring-Leinen sind arg bewachsen und machen ne Menge Dreck. Schlauch anschlagen, mit dem Niederländer schwatzen, dann Wasser marsch: Gegen 16.00 Uhr bin ich fertig. Steht noch „Lebensmittel checken“ und „Einkauf“ auf der To-do-Liste. Das wird noch erledigt, damit ich gut über den Sonntag komme. Heute gibt es endlich mal Apfel-Pfannkuchen und morgen Grill-Würstchen mit Couscous-Salat. Freu mich schon auf beides!