2023 02 13 Karin: Ade! War ‘ne tolle Zeit!

Position: Abflug.

Das heutige Tagesprogramm wird von Karins Abflug bestimmt: 16:35 Uhr geht der Flieger. So können wir in Ruhe aufstehen. Die Luft ist gelb: Sahara-Sand. Die Sonne ist am Nachmittag kurz zu erahnen. Ansonsten: Grau-gelb. Da zieht es sogar Karin nicht zum Schwimmen. Wir trödeln noch dies und das an Bord. Noch ein kleines Mittagessen und dann geht’s ab. Für Karin: Tschüß RE!

Der Flughafen ist gut 20 Minuten weit weg mit dem Auto. Der Check-In läuft schnell und als ich vom Parken komme, ist Karin schon drauf und dran, in den Sicherheitsbereich zu entschwinden. „Guten Flug“ und zack ist sie weg.

Wenn ich zurück schaue, dann sehe ich Karin futtern. Was sie so wegschafft ist für mich enorm. Und ich denke, ich bin schon was gewöhnt. Frühstück mit Ei, Müsli, Yoghurt, Obst und Brot und zu guter Letzt gibt es dann noch eine Ecke Brot mit Süßem. Nach 12 Uhr wird es kritisch, nun muss ein ordentliches Mittag auf den Tisch oder bei unseren Wanderungen eine schöne Vesper. Reste vom Vortage sind genehm, Brote und Obst tun es auf unseren Wanderungen. Gegen 16 Uhr darf es auch schon mal etwas Süßes sein. Und nach 18 Uhr soll nun aber endlich mal was Richtiges auf den Tisch. Lieber nicht zu exotisch, eher klassisch traditionell. Und nur nicht zu wenig! Ich kann nicht mithalten und Karin verwundert es, wie wenig ich esse! (Ja, lieber Markus! Es gibt also mindestens einen Menschen auf der Welt, der meint, dass ICH wenig esse! Ha!)

Karin ist super. Sie fragt eine Menge nach und bringt mich damit dazu, dies und das mal selbst auf den Prüfstand zu stellen. Aber eher auf "Schwäbisch".
Begeisterung wird mit „brutal“ ausgedrückt. Also das ist eine brutale Aussicht. Oder das Wetter ist brutal gut. Das lerne ich dann brutal schnell! Hihihih!

Schön ist, sie trinkt Bier. Am Ende unserer Wanderungen, beim Ankern, nach dem Einlaufen. Und abends sowieso. Erfreut ist sie von den portugiesischen 200 ml Fläschchen. Da kann sie dann auch mal 2 trinken. Da steckt ein rechter Seemann in ihr und ich muss nicht überlegen, ob ich eins bekomme.

Und es ist für mich ein Hochgenuss, eine richtige Seglerin an Bord zu haben. Da werden die Segel nachgetrimmt, die VMG (Velocity made good = Geschwindigkeit zum Ziel) nachgefragt. Und ich lerne: Unter 5 Knoten Bootsgeschwindigkeit ist es kein Segeln mehr. Gut – das sehe ich als Blau-Wasser-Segler anders. Aber bei der Diskussion um den Motor muss ich feststellen, dass ich bisher nicht gut zu meinen Motoren war. Man sollte die wirklich mal 1, 2 Stunden unter hoher Drehzahl betreiben. Vielleicht einmal im Monat? Das heißt bei REs langen Liegezeiten dann: Bei jeder Seefahrt. Nicht erst ‘ne Meile vorm Hafen Motor knapp über Leerlaufdrehzahl und anlegen. Bei unsern Gesprächen kommt sie des Öfteren auf „Jens D.“ zu sprechen. Am 12. Februar jährte sich sein Todestag. Mit und von ihm hat sie anscheinend viel gelernt. Und zu guter Letzt kommt raus: Das ist mein Crew-Kamerad Crew VII/79! Wir hatten nicht so viel miteinander zu tun. Und die 79er Crew ist auch kein eng verbundener Haufen. Aber in meinen alten Unterlagen finde ich ihn dann – er ist es wirklich!

Ja – und dann danke ich Karin für unsere tollen Wanderungen! Sie hatte ein schönes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Mehr als 35 km haben wir in den 4 Tagen gemacht und weit mehr als 1000 Höhenmeter! Und was haben wir gesehen: Krater und Sand, Bergspitzen und Felsenufer!