Auf nach IAD – Washington, DC International Airport.
Nach den guten Erfahrungen mit dem Hinflug machen wir es zurück nach Europa genau so. Mietwagen bis IAD – Washington International Airport und einen Direktflug nach FRA – Frankfurt. Keine Anschlüsse – kein Stress, dass etwas nicht klappt.
Und da der Flug am späten Nachmittag geht, beginnt der Tag gemütlich. Um kurz nach 10 Uhr tüdeln wir los. Erster Stopp bei Mike, der bekommt die verderblichen Reste aus dem Kühlschrank. Dann hoch nach Washington. Hatte ich schon mal betont, wie entspannt man in den USA Auto fährt?
Die Rückgabe des Mietwagens geht blitzschnell und der Shuttle zum Flughafen steht direkt vor dem Wagen. Klar, dass wir da viel zu früh ankommen. Gepäckabgabe. Und dann ein Café suchen. Endlich mal haben die nach unseren Vorstellungen offen! Hihihi!
Der Flug durch die Nacht ist für mich angenehm. Landen wir dann morgens um halb acht. Auf dem Flugplatz geht das erste Paket mit den Seenot-Funksendern gleich zur Post. Mit der Firma EasyDock ist verabredet, dass die unsere sofort behandeln. Die Batterie muss nach 5 Jahren ersetzt werden und im Nachhinein stelle ich dann fest, dass die eine große Inspektion machen: Dichtungen werden getauscht und ein Teil wird ausgetauscht. Zurück kommen beide Geräte sehr rechtzeitig.
Die Abgabe des Päckchens aber gestaltet sich „deutsch“. Die Post ist in FRA leicht zu finden. Und der Laden hat offen. Es ist eine Buch- und Zeitschriftenhandlung mit einer kleinen Post-Theke. Der Mann räumt Zeitungen ein. Und: Nein – bedienen will er am Post-Schalter nicht. Ja – er sei es schon, der dafür zuständig sei. Aber die Post macht erst um 09:00 Uhr auf. Es ist 08:41 Uhr!
Gut – das nächste Café ist nicht weit – machen wir also eine kurze Pause!
Um 09:00 Uhr bin ich wieder da. Böse werde ich darauf verwiesen, dass ich doch wüsste, dass der Post-Teil erst um 9… Nun - inzwischen, so darf ich ihn belehren – ist es 09:01 Uhr. Verärgert nimmt er daraufhin mein Paket entgegen. Und nein – er wäre nicht bereit, die Rückseite zu zu kleben. Das Klebeband sei nicht für Kunden gedacht. Ich solle mir gefälligst eins selbst kaufen. Und nein – zum Verkauf sei das Klebeband auch nicht gedacht. Aber 100 Meter weiter sei ein Geschäft, das …
Ich finde den Laden und erstehe eine Rolle Tesafilm.
Zurück in der Post will ich nun mein Paket zukleben. Angeschrieen werde ich. Das Paket sei jetzt in seiner Obhut und ich solle die Finger weg nehmen. Oops – ich nehme meine beiden Hände schulterhoch!
Eine Schlange von ca. 5 Leuten steht an der Zeitschriftenkasse und da bedient er gerade. Werde ich die abwarten müssen? Ja – denn nachdem der erste Kunde fertig ist, wird der zweite bedient. Die ca. 2 Meter zu mir und die Übergabe an mich werden nicht zwischen geschoben. Mir läuft die Zeit davon, denn 09:20 Uhr fährt der Zug. Also Verkünde ich laut, dass ich in 5 Minuten im Zug sein müsse und zwei Möglichkeiten sehe: Er würde mir nun das Paket auf meine Seite der Theke schieben oder ich würde ihm die Rolle Zesafilm schenken gegen das Versprechen, mein Paket damit zu zu kleben. Die Leute schauen auf ihn.
Nun – dann solle ich es eben nehmen! (Geht also doch….)
Ich überlege, ob er das Paket nun in irgend eine Ecke legt und erst mal ein paar Tage warten lässt. Doch schon am Abend hat es FRA verlassen und am nächsten Tag kommt es bei WeatherDock an!
Nach all der Aufregung steigen wir pünktlich in den Zug. Und dann wundere ich mich, denn nach Mainz fährt der nach Wiesbaden. Das stand so nicht auf dem Plan. Bingen sollte es werden zum Umsteigen nach Koblenz. Im Nachhinein stelle ich fest: Richtiger Bahnsteig. Richtige Uhrzeit. Falscher Zug. Das war der Zug von 09:15 Uhr. Mit 5 Minuten Verspätung. Und der richtige hatte auch 5 Minuten Verspätung. In Mainz hätten wir noch aussteigen können und in „unseren“ hüpfen. Doch nun stehen wir in Wiesbaden.
Ab da beginnen dann die richtigen Verspätungen. Der zurück nach Mainz kommt so spät, dass der Anschluss schon weg ist. Der nächste Richtung Koblenz kommt so spät, dass der Umstieg in Bingen nicht klappt. Und klar – der kommt so spät, dass der Luxemburger schon weg ist – die fahren nämlich pünktlich. Auch auf dem deutschen Teil der Strecke. Am Ende haben sich dann der Umweg und die Verspätungen auf 5 Stunden summiert. Nachdem wir auf den 6.500 Kilometern über den Atlantik 1 Minute rausgeholt hatten….
Aber wir sind angekommen und nun beginnt die „Europa-Arbeit“. Am 14.11. soll es zurück gehen. Bis dahin: Allen eine gute Zeit!