2024 08 29 SAAM: Smithonian American Art Museum, Seemannssonntag

Nächstes Museeum: National Portrait Gallery = Smithsonian American Art Museum.

Michèle hat die National Portrait Gallery entdeckt und als Ziel des Tages erkoren! Korrekt heißt es dann SAAM: Smithsonian American Art Gallery. Wieder gehe ich mit dem Gedanken mit, einmal kurz durch zu laufen und dann heimwärts zu fahren. Michèle soll sich da „austoben“. Nach der üblichen Leibesvisitation und Taschencheck fahren wir mit dem Fahrstuhl in das oberste Geschoss – das 3. Stockwerk. Der Plan und der Bau sind für uns nicht übereinander zu bringen. Da ist ein 4. Stockwerk und im 3. Stock sollte es auch anders aussehen. Aber: Der Bau hat einen großen Innenhof und ist schon nett gemacht.

Die „Kunstwerke“ entsprechen meiner Erwartung: Ich werde hier schnell fertig werden! Abschied von Michèle und ich trabe durch das 3. Stockwerk. Einige Fotos und runter in den 2. Stock. Mein Plan ist einfach – immer links rum und wenn ich wieder an diese Treppe komme weiter runter! Dabei genieße ich die Kühle des wohltemperierten Museums. Bei wieder fast 35° draußen sind die 26° hier drinnen schon fast kalt.

Doch bei meiner Wanderung komme ich in einen Gebäudeteil, wo ein weiterer Innenhof ist. Eine „Brücke“ aus goldenen Unterarmen schlängelt sich hier durch den Raum. Und dann kapiere ich den Plan. Schlecht gezeichnet, aber wenn man weiß, wie der Bau ist, dann kann man den Plan auch lesen. Hier führen schmale Eisentreppchen in den 3. und 4. Stock. Und in diesen beiden Etagen „wohnt“ die Konservierungs-Abteilung. Das ist spannend! Die Räume sind jeweils durch eine Glaswand begrenzt. Wir Besucher stehen auf der anderen Seite und können die Restaurierungsarbeiten verfolgen. Eine Frau malt die Ränder eines Gemäldes nach, zwei sind dabei ein Bild in eine Wanne mit Flüssigkeit zu bearbeiten. Eine weitere arbeitet an einer Skulptur.

An der Wand gegenüber der Glaswand auf meiner Seite sind Erklärungen und Beispiele von Gemälden, die so sehr gealtert sind, dass sie nachgearbeitet werden müssen. Toll gezeigt. Und dazu dann diese offenen Werkstätten! Das begeistert mich.

Im nächsten Gang dann „Elektronik-Kunst“. Die verstehe dann sogar ich! In einem langen, ziemlich dunklen Flur ist die rechte Seite mit einer Licht-Installation bedeckt. Mit LEDs laufen Hell-Dunkel-Muster wellenförmig über die Wand. Leider alles hinter nicht-entspiegeltem Glas. So ganz kann man dieses Werk gar nicht sehen, dann blickt man in Spiegelungen…

Auch hier wieder für mich interessante Erklärungen. Das Ganze ist computergesteuert. Und die große Schwierigkeit ist auf der einen Seite sie Schnelllebigkeit der Computer. 2010 haben sie das auf einen modernen Windows-Rechner portiert. Gut – das müssen sie meiner Meinung dann bald ran und das mal wieder auf den aktuellen Stand der Computer- und Betriebssystem-Entwicklung bringen. Und auf der anderen Seite ist die Installation zwar schon so gebaut, dass einzelne LEDs ausgetauscht werden können. Aber die neuen leuchten heller und das muss dann angepasst werden. Auch daran hat die Künstlerin gedacht. Aber ich prophezeie mal: In 1.000 Jahren läuft das nicht mehr. Statuen sind uns aus mehreren tausend Jahren überliefert…..

Im 3. und 4. Stock sind die Kunstwerke komprimiert ausgestellt: Wie in einer Bibliothek sind Regale quer zum Raum aufgestellt und darin die Ausstellungsstücke. Sehr nett: An der Wand ist immer eine Bank.
Und dann kommt es an der Außenwand ganz dicke: Schrank neben Schrank sind Bilder in Regalen eingeschoben, so dass man nur die Rahmenseite sehen. Hier lagern noch mal hunderte Bilder, die der Besucher gar nicht sehen kann….

Am Ende bin ist dann auch über 4 Stunden im Museum. Doch nun muss ich „heim“! Habe die VITAMIN-Crew zum Seemannssonntag eingeladen und heute früh noch einen Käsekuchen gebacken. So muss ich um 16 Uhr natürlich an Bord sein. Aber ich bin nach diesen vielen Eindrücken auch platt. Passt!

Der Seemannssonntag wird lang – sehr lang. Anika und Ronja sind zwei Mädels von Nico und neu für mich und Michèle. Regen hat begonnen, kaum dass die VITAMIN da ist. Und der hält an. So hole ich Michèle zwischendurch in der Marina ab mit Regenponcho. Und ein wenig nass ist sie schon auf dem Weg vom SAAM zur Marina geworden. Unter ihrem Poncho dann aber nicht noch mehr. Denn inzwischen pladdert es richtig! Aber auf unserer Terrasse finden es anscheinend alle gemütlich und den Kuchen gut. Denn am Ende ist es fast 9 Uhr, bis wird die Tafel aufheben!