2023 02 06 NIE nie, oder doch?

2023 02 06 NIE nie, oder doch?

Hafenlieger: Im kleinen Hafen der Marina.

In Las Palmas bekomme ich meine neuen Batterien. Die liegen schon lange hier – beim Zoll. Um sie da raus zu bekommen, brauche ich eine NIE. Eine Numbre Identification Extranger. Und die bekommt man bei der Policia National. Gestern schon in Vorbereitung des heutigen Tages nachgeschaut, wo die ist. Nicht, dass ich über die ganze Insel fahren muss. Es ist das Gebäude, auf das man stößt, wenn man den Hafen verläßt!! Besser geht es nicht.

Heute gegen 10 Uhr da hin – die Zeit zwischen 10 und 11 ist laut TO-Stützpunktleiter Rene aus Teneriffa die beste Zeit für Canariens! Da sind die Erlebnisse des Vortages, heute sogar des Wochenendes, durchgesprochen und die arbeitende Bevölkerung bereitet sich noch nicht auf die Siesta vor. Also: Da werden Kunden bedient. Im Eingang große Durchleuchtung, wie am Flugplatz. Der Apparat heult bei mir natürlich: 2 künstliche Hüftgelenke sind ne Menge Eisen. Stört überhaupt keinen. Das Röntgenbild meines Rucksacks wird auch nicht angeschaut. Auf dem Tablet habe ich den Satz „Buenos días, ¡me gustaría solicitar un NIE!“ vorbereitet. Sofort werde ich in einen wuseligen Raum voller Leute mit 4 Schaltern geleitet. Persönlich! Welchen Schalter? Egal! Ich finde vor dem ersten Schalter eine Dame, die anscheinend berät. Wieder halte ich ihr mein Tablet hin – wer ich sei? Deutscher! Retired? Yes. Wo ich lebe – an Bord. Zack, habe ich ein Formular. Schnell kennzeichnen blaue Striche, was ich ausfüllen soll, wo ich unterschreiben muss. Und dann kommt die weitere Einweisung: Da drüben an der Wand klebt ein Zettel, den soll ich fotografieren. Ok – will ja brav sein. Wird fotografiert. Und ich übersetze ihn mir. Oh – ich soll im Internet ein Termin vereinbaren. Jetzt wird es …. Setze ich mich lieber hier hin, wenn was schief geht, kann ich dann nachfragen. Ich klicke und beantworte mich durch die ganzen spanischen Fragen. Am Ende bekomme ich dann die Auskunft: „Zurzeit sind keine Termine verfügbar! Bitte versuchen Sie es später noch mal!“. Mit diesem Bildschirm laufe ich wieder zu „meiner Dame“: Sandra, erfahre ich nebenbei. Ja – das kommt vom System. Da kann sie nichts machen. Die Situation, dass ich nicht weiter komme, hatten Karin und ich gestern besprochen. Und was helfen könnte. Mache ich jetzt: Ich heule los, dass meine Batterien zusammen gebrochen sind und die neuen bei Zoll liegen, der mir sie aber nicht rausrückt, solange ich keine NIE habe. Versteht sie sofort. Hmmmm. Ach – sie wird das einfach selbst machen. Aber ich brauche noch eine Kopie meines Reisepasses. Und das ausgefüllte Formular. Also flitze ich an Bord, besorge Kopie und fülle aus. Zurück. Sie zeigt ein Anflug eines Lächelns und noch viel wichtiger: Sie kontrolliert meine Papiere, alles ok – Mittwoch 12:00 Uhr soll ich zurück sein! Hurra! Na – das läuft ja mal!

Der Rest des Tages verläuft „hafenmäßig“. Ich demontiere den gebrochenen Beschlag vom Großbaum, was natürlich ne Stunde dauert, da eine Schraube nicht zu lösen ist. Fahre zur Laden, fragen, ob die einen kennen, der Edelstahl schweißen kann. Zum Laden gehört die Werft! Und natürlich haben die einen Schweißer! Und der könnte mir auch noch ein Blech für das Dinghy schneiden. Na super.

Einkauf für Pizza heute Abend. Karin ins Klapprad eingewiesen. Sie fährt „schnell baden“ – ich habe 2 Stunden Zeit, Kleinigkeiten zu erledigen. Und schon geht es ins Abendprogramm: Pizza, schwatzen und schon gegen 21 Uhr sind wir todmüde. Ab in die Koje!