2023 02 01 Abfahrt Richtung Selvagem

Überfahrt: nach Selvagem der Insel zwischen Madeira und den Kanaren.

Um 8 Uhr beginnt der Tag mit Frühstück. Also für Karin. Für mich zu früh. Aber auch ich habe gut bis 6:30 Uhr geschlafen. Und so schaffen wir es „programmgemäß“ um 09:00 Uhr mit Anker auf! Der östliche Wind soll im Laufe des Tages noch weiter südlich drehen. Also mehr gegenan und kein ParaSailor. Und so kommt es dann auch. Wir lassen Desertas links liegen und fahren so hoch am Wind, wie möglich. Karin bekommt auf den ersten Meilen Ihre Hochsee-Sicherheitseinweisung. Dann trimmen wir die Segel noch mal nach – zack sind wir einen Knoten schneller. Sie ist eine „richtige“ Seglerin und kann es nicht haben, wenn das Schiffchen nicht schnell läuft. Zumindest so schnell, wie es eben geht. Leider zeigt der Windmesser inzwischen hin und wieder mehr als 18 Knoten an. Und ab 20 Knoten geht es in Reff 1. So geht die Arbeit gleich weiter: Reffen, Segel trimmen. Karin ist mit den Windbändseln nicht zufrieden. Liegen nicht schön an. Also Nachtrimmen der Fock. Nur: Die Geschwindigkeit geht runter. So darf ich die Fock wieder etwas lösen und siehe: RE wird schneller. Also – meine Regel, die Fock gerade so weit anzunehmen, dass sie im obersten Teil nicht flattert, lässt zwar die Windbändsel hängen und drehen, aber die Fahrtgeschwindigkeit wird besser! Die Fock nimmt so wohl doch den Groß weniger Wind weg!

Der Resttag ist davon geprägt, dass wir immer weiter vom Kurs abfallen müssen, die vorausgesagte Süd-Drehung kommt voll! Und es frischt auf, sodass wir Groß in Reff 1 nehmen. Nachmittags gibt es dann eine Stunde, in der auch die Fock Reff 1 bekommt.

Zum Sonnenuntergang entdecke ich: Kurzwellen-Funke ausgefallen. Und zwar nicht, wie ich befürchtet habe, weil die Batterien fehlen für den stoßweise großen Strom: Nein, der Paktor tut es nicht. Muss mal sehen, ob nur die Stromversorgung unterbrochen ist, oder ob was Schlimmeres ist.
Werde ich auf Anker in Selvangem machen, hier wackelt es zu sehr und so dringend ist es nicht...

Nach Kartoffel-Waffeln zum Abendessen, mit denen Karin nicht so zufrieden ist, gehen wir in die Nachtwachen-Routine. Sie will probieren, den ersten Teil bis 02.00 Uhr zu übernehmen. Und schon um 21:15 purrt sie mich raus: Der Wind geht das erste Mal über 24 kn, also wieder Reff 1 in die Fock. Und um kurz nach 2 Uhr ist dann Wachwechsel.