Position: Porto Santo REs „Winterliegeplatz“.
Es fängt an zu dunkeln. Ich bin gerade dabei, einige Notmittel wieder seeklar zu machen, da klopft es. Eine Französin? Eher älter, will wissen, ob ich morgen fahre. Ja – und wenn sie den Platz haben möchten, dann möchten sie doch bitte nett sein. Peter – das schwarze Boot hinter mir und Einhandsegler – möchte auf meinen Platz, da er hier besser ablegen kann. Sie versteht irgendwie nicht. Gut – Franzosen, die Englisch reden… Ich gehe noch näher ran und versuche es noch mal. Dann stellt sich raus: Es ist Anna – eine Porto-Santorierin! Die habe ich vorgestern Nachmittag kennen gelernt, als Peter, Hans und ich in der Marina-Bar ein Bier (gut, es waren mehrere…) getrunken haben. Sie geht walken und kommt regelmäßig bei Peter vorbei. Er hatte sie wohl auch schon mal zum Abendessen eingeladen. Und mir erklärt sie dann, dass sie gerne Haare schneidet. Also morgen sei Peter „dran“. Das macht sie für Umme. Wird sich ausgleichen, vorgestern haben wir sie auch mit Getränken versorgt und ich habe eine Menge Geschichten von vor 1965 gehört. Wie es hier war auf der Insel, wie der erste Deutsche sich niederließ und und und…
Tja – sie hatte inzwischen gehört, dass ich morgen absegele. PS ist eben ein Dorf. Ein kleines Dorf. Und da wollte sie mich verabschieden und mir eine gute Fahrt wünschen! Mit Kapuze vermummt hatte ich sie nicht sofort erkannt… Und wenn Portugiesinnen Englisch sprechen, dann kann man schon einen französischen Klang reininterpretieren! Es fängt an, dass ich hier bekannt bin! Ich liebe Porto Santo!