2022 10 26 Schönes Segeln

Mittagsposition: Auf Kurs Madeira, prima Wind. Etmal: 94,2 sm

Um 05:00 Uhr übernehme ich die Wache von Thomas. Welch ein Luxus, so spät erst aufzustehen! Draußen ist ein milde, sternenklare Nacht. Im Osten begleitet uns ein Frachter, aus Westen kommen kleine Wolken. Der Wind ist gut für 5 Knoten Fahrt. Und: In der Milchstraße ist fast im Zenit Mars zu erkennen! Das erste Mal, dass ich ihn so gut sehe und so einwandfrei identifizieren kann. Im Westen geht gerade Jupiter unter, der hat uns schon gestern Abend zugezwinkert. Der Mond wird erst nach der Sonne um 9:22 Uhr aufgehen. Und auch nur mit 2% zu sehen sein. Oder besser: Nicht zu sehen sein. Drei Sternschnuppen fallen im Nordosten runter. Herrlich!
Es wird langsam 7 Uhr und ich mache mich fertig für eine Funk-Runde: Position an MarineTraffik, Wetter für die nächsten 24 Stunden updaten.

Am frühen Nachmittag mache ich mich dann an ein Filmchen „Segel Traum“. Mit 13 – 16 kn Wind machen wir unter dem ParaSailor 6 – 7,5 kn Fahrt! Geil!

Und mit Frauen an Bord ist das so eine Sache!! Ulrike verkündet, dass heute ja Seemanns-Samstag sei! Backt einen leckeren Apfelkuchen und beginnt das Seemanns-Wochenende. Immer neue Sitten!! Sind das überhaupt Sitten? Zumindest ist es lecker! Danke!

In der Nacht dann der übliche Mix: Kaum will ich schlafen gehen, meldet Michèle: Wind über 20 Knoten! Für uns eigentlich die Grenze zum Bergen des Para. Aber kaum schaue ich auf den Geschwindigkeitsmesser, zeigt er wieder unter 20 an! Wir einigen uns: Eine viertel Stunde abwarten, dann…. Und die Windgeschwindigkeit bleibt unter 20. Stunden später erwache ich vom Flappen des Para und höre, wie Michèle nachstellt. Mit einem Sprung um 30 oder 40 Grad nimmt die Geschwindigkeit auf unter 10 Knoten ab. Der Para steht noch gerade so, die Bootsgeschwindigkeit wird dürftig. Und das bleibt bis zu meinem Wachantritt so. Ulrike empfängt mich mit der Botschaft, dass wir es heute wohl nicht mehr, aber sicher nicht mehr im Hellen bis zu unserem Ziel Quinta do Lorde schaffen. Doch schon um 06:00 Uhr machen wir wieder mehr als 5 Knoten Fahrt. Also: Abwarten…
Aber das gehört dann ja eigentlich in den Bericht von morgen!

Das ist Segeln, wie man es sich erträumt!