2022 10 25 Motoren Richtung zum Wind

2022 10 25 Motoren Richtung zum Wind

Mittagsposition: Unter Motor nach Nordwesten, da sollen wir Wind bekommen...

Fast Windstille mit teils 1 bis 2 Knoten Wind. Das entspricht zwar der Vorhersage, aber die Crew ist nicht wirklich glücklich mit dem brummenden Motor. Zwischendurch haben wir fast bleierne See, nicht mal ein wenig wird die Meeresoberfläche gekräuselt. Gegen Mittag kommt ein wenig Wind auf und langsam dreht er in die richtige Richtung. Ist aber immer noch zu schwach!

Es geht auf 17:00 Uhr zu als endlich das erste Mal über 7 Knoten Wind angezeigt werden. Den ParaSailor hochziehen ist ja inzwischen gut eingeübt und so steht er nach wenigen Minuten im Wind. Endlich Motor aus! Die ganze Crew atmet auf. Ruhe kommt über das Boot. Nur noch leises Plätschern, ein wenig Knarren und hin und wieder schlägt der Para. Das passiert, wenn uns eine Welle nach vorne verneigen lässt und der Wind zu schwach ist, den Para gefüllt zu halten. Die Fläche beult ein, der Mast schwingt nach hinten und mit einem leisen Knall füllt sich das große Segel wieder.

Als alle wach sind, ruft Michèle eine Runde Doppelkopf aus. Im Westen sinkt langsam die Sonne und das erinnert uns daran, das Abendessen zuzubereiten. Einen großen Topf Bauernfrühstück gibt es heute. Und dann beginnt die Nachtroutine. Die Freiwache verschwindet im Bett und Michèle zieht zur ersten Wache auf.
Gegen 02:00 Uhr fängt sie mich dann ab: Der Wind ist arg schwach geworden. Ob wir nicht doch wieder motoren müssen? Die Wettermodelle zeigen zwar Verschiedenes an. Wir schauen uns ECMWF, GFS, Icon und noch einige, die ich als Exoten empfinde, an. Aber sie sind sich einig: In den nächsten 8 Stunden müsste der Wind wieder auffrischen. Und das Segel steht, das Boot hat noch Ruder. Also: Weiterlaufen lassen!