2022 10 11 Tschüß, Santa Cruz

Auf nach Süden: Santa Cruz nach Radazul, wir natürlich auf dem Seewege.

Heute wollen wir uns auf den Weg nach Süden machen. Denn da kommen ja Sonntag Ulrike und Thomas an. Aber erst mal nur 6 Meilen. So wird das Ablegen auf 14:00 Uhr festgesetzt. Gelegenheit für mich, noch mal durch die Stadt zu schießen und einige Einkäufe zu machen. Zwei Kissen bei Corte Inglaise, schwarze Pfefferkörner auf dem Markt und Ähnliches. Und so bin ich am Vormittag unterwegs. Und wie ich dann aus den Häuserschluchten raus fahre, bemerke ich, dass ich meine Kappe nicht auf habe. Also – anhalten, schnell aufsetzen. Ooops – wo ist sie? Sollte im Rucksack sein, ist sie aber nicht. In der Einkaufstüte auch nicht. MIST! Abends berichte ich auf WhatsApp kleinlaut:

„Große Trauer bei mir: Habe heute früh beim Einkauf meine Skipper-Cap verloren. Bin dann alle Geschäfte rückwärts abgeklappert. Beim Corte Inglaise wusste die Verkäuferin noch ganz genau, dass ich die auf / in den Beutel getan hatte. Muss wohl eher auf gewesen sein. Beim zweiten Laden meine ich, sie abgenommen zu haben. Also müsste ich die da noch gehabt haben. Aber das würde nicht mit dem Verlieren von "oben auf der Einkaufstasche" zusammenpassen, dann muss ich sie auf gehabt haben. Zwischen den Hochhäusern von St. Cruz kommt keine Sonne und da hatte ich es dann nicht (so schnell) bemerkt. Auch am Straßenrand lag nichts mehr.
Shit! Ich habe sie gerne getragen und dabei immer an unsere schönen Touren gedacht!“

Nach dem Seeklar-Machen verabschieden wir uns noch von der HEMBADOO. Heute legen wir lieber alleine ab. Und das klappt dann auch problemlos. Alles in der richtigen Reihenfolge, sanft wegdrücken, andrehen und tschüß! Den langen Hafen unter den beiden Plattformen lang und dann hat uns die See wieder. Segel setzten, Groß musste ja überprüft werden, ob und wie nass es ist. Dann Kurs Südwest, Watermaker an und mal ne Stunde laufen lassen. Viel mehr wird es nicht, denn dann frischt der Wind so auf, dass wir reffen müssen. Oder doch nicht? Oder nur Groß bergen? Ach was, wir sind unter 2 Meilen an unserem vorgesehenen Ankerplatz angekommen: Segel bergen, Watermaker aus und Klar zum Ankern. Doch die ausgesuchte Bucht gefällt uns nicht wirklich. Noch weht der Wind mit ca. 25 kn parallel zur Küste, aber die kleinste Drehung und es drückt uns an Land. Und der Grund fällt steil ab. Mehr als 50 Meter können wir uns nicht vom Ufer weghalten, dann wird es zu tief. Nee – das ist alles nicht sicher. Und Wohlfühlen sähe ganz anders aus. Also Anruf und Anfrage Marina Radazul, ob sie und über Nacht beherbergen. Klar doch – kommt rein! Also: Klarmachen zum Anlegen. Das heißt ja immer: 10 Fender steuerbord, 10 Fender backbord ausbringen. 3 Leinen steuerbord, 3 Leinen backbord. Dann sind wir fertig. Der Marinero spricht wohl nicht viel Englisch und das Funk-Spanisch ist auch für Michèle nicht wirklich zu versehen. So sende ich die Meldung „we are now entering the harbor, request advice where to go!“. Auf dem Tanksteg tut sich was. Ja – und da werden wir ran gewunken. Erst mal meine Achterleine fest. Alles Weitere können wir dann bereden. Und oben erscheint auch die Dame aus dem Büro. Die hatte im Funk eine schöne, klare Stimme. War aber in ihrem Spanenglisch für uns auch nicht zu verstehen. Michèle verhandelt nun vom Vordeck aus. Ja – wir wollen nur die Nacht, ja – hier am Tanksteg ist schon ok für uns. Nur der Steg ist dem Marinero für ein so großes, schweres Boot wie die RE nicht stark genug. Deswegen bekommen wir noch Leinen von Land. Nachteil: Bei 2 Meter Tiedenhub möchte ich die möglichst lang haben. Denn wir werden ja einmal runter und dann wieder rauf gehen. Und ich möchte in der Nacht nicht alle Stunde die Leinen nachstellen… Bekommen wir aber auch hin. Überhaupt ist der Marinero superfreundlich. Ach – die Papiere, die können wir doch selbst ausfüllen. Und hier ist ein Schlüssel für alle Türen in der Marina. Den sollen wir morgen einfach vors Fenster legen. Zum Kassieren des Hafengeldes holt er noch einen Kollegen, der das dann über den Kartenleser der Tankstation erledigt. Und dann stellt er noch mal alle Leinen nach, fragt, ob er uns noch was helfen könne oder ob wir was brauchen? Nein – alles super!

Zu den Fotos:
Kristallklares Wasser - auch hier in der Hafeneinfahrt. Wassertiefe hier: ca. 5 Meter!
RE in der Marina Radazul.
Tschüß Radazul - schön siehst du von See aus nicht aus!
Wolken fallen den Teide runter, Regenbogen gibt's in der Morgensonne dazu!