2022 09 16 Seemann Paul

Position: Marina Porto Santo, keine Änderung.

Als „Neu-Seemann“ muss Paul erst mal Gundlagen lernen: Knoten. Also erst mal einen der Einfachsten: „Zwei-Halbe-Schläge“. Damit es nicht zu einfach wird: Auf Slip. Und damit es sicher wird: Auf gesicherten Slip.
Wir hängen eine Menge Fender auf die „Seeseite“, denn Michele lässt einen Frenchie längsseits kommen. Der hatte „so nett gefragt“ und wollte nur Wasser tanken. Und es kommt, wie man es vermuten konnte: Mit hoher Fahrt kommt er im spitzen Winkel an. Zwei unserer Fender werden komplett zusammen gedrückt. Dann war die Kraft groß genug, Winkel und Fahrt so zu verringern, dass das Anlegen selbst – oder gehörte der Teil schon dazu? - vonstatten gehen konnte. Im Weiteren dann liegt er einige Stunden, tankt, erledigt noch dies und das und fährt vondannen. Das Ablegen übrigens klappt schadlos. Aber ohne unsere massive Ausfenderung hätten wir nun eine schöne, lange Schramme im Boot.

Als nächstes ist dann „Dinghy-Fahren“ für Paul angesagt. Der Motor hat nun lange gestanden. Und gelegen hat er auch. Und so kommt die Einführungsfahrt, wie sie kommen musste: Kaum 20 Meter weg geht der Motor aus und nur noch selten an. Toll: Alle vorbeifahrenden Schlauchboote bieten Hilfe an. Sogar die gerade heimkehrenden Taucher! Trotz aller Gegenwehr kommt am Ende dann einer, der sich nicht abwimmeln lässt und uns längsseits nimmt und zurück zur RE bringt. Und nach einigen weiteren Startversuchen läuft das blöde Ding wieder. War wohl ein wenig Wasser im Vergaser. Oder so…
Paul zumindest kann dann durch die Gegend schippern. Und hat offensichtlich Freude dran. Nur mit dem Anlegen, da muss die Koordination von Gas wegnehmen, geradeaus halten und auskuppeln noch trainiert werden.

Dann muss er das Dinghy abliefern, denn Michèle will die Steuerbord-Seite fertig putzen.

Wir machen uns auf zum Großeinkauf. Und meine Frage nach „was willst Du denn zum Abendbrot essen“ wird mit „überrasch mich“ beantwortet. Hilft nicht wirklich weiter…. Aber dann kommt doch noch eine Idee: Fisch! Also nehmen wir einen Degenfisch. Lokale Spezialität. Ich lasse mich dazu hinreißen, fertig geschnittene Abschnitte zu kaufen. Stellt sich als dumm heraus. Hätte ich den ganzen Fisch genommen! Das war mit Melanie und Peter besser gelungen. So wird das Essen zum Kampf mit den festen Gräten. Geschmacklich gut, festes Fleisch, wahnsinnig machende Gräten! Dazu bekommt Paul dann eine Einführung in Wein. Zunächst eine Aperitif Madeira. Und zum Essen gute Alzeyer Huxelrebe. Findet er nicht schlecht…