2022 06 19 Fauler, fleißiger Sonntag

Position: Im Hafen, keine Änderung.

Wesentliche Aktion heute: Mast klarieren. Das ist immer eine double-handed-action. Michèle führt unten das Großfall, an dem ich gesichert bin. Und macht die „Decksarbeit“. Werkzeug rauf schicken, das ich vergessen habe, zum Beispiel. Gut – heute hatte ich alles dabei: Locktide-Flüssigkeit, um die Muttern der UKW-Antenne noch mehr zu sichern. Sie hat schon eine Kontermutter und ist nun an mehreren Stellen „getaped“ – festgeklebt mit Panzerband. Und nun auch noch gegen Öffnen verklebt. Hoffentlich haben wir nie wieder Schwierigkeiten damit!
Dann habe ich versucht, eine Umlenkrolle in dem freien Schacht zu installieren. Wie mir die dann den Mast runter fällt – mit lautem Klappern wusste der ganze Hafen Bescheid, und falls nicht, dann bei meinem Schrei „Sch….“! Just in dem Moment hat Yoshi auf den Auslöser gedrückt und hat den Moment in Farbe verewigt. Na ja – ein zusätzliches Fall hätte ich gerne für das Groß-Segel. Wäre aber sowieso schwierig, da der freie Schacht vorne ist und das Großfall eigentlich hinten am Mast befestigt ist.
Dann haben wir einen neuen Durchhole-Tampen installiert: Ein dünnes Seil, das von der Mastspitze innen nach unten führt und mit dem man bei Bedarf ein neues Kabel oder einen neuen Tampen im Mast einziehen kann. Das alte war billiges Zeug, das unter Sonneneinwirkung und Zeit morsch geworden war. Ein zweiter Durchhole-Tampen bis Höhe Radar war schon zerrissen. Da müssen wir in Zukunft mal sehen, ob wir den neu einfädeln können.

Und zu guter Letzt sollte das Kunststoff-Tausendbein, das wir so schön in Las Palmas angebracht hatten nun nach 2 Atlantik-Querungen wieder ab gemacht werden. Es war inzwischen „aufgebraucht“ und hing teils in Fetzen rum. Tausendbein ist ein alter seemännischer Ausdruck für eine schmale, längliche Matte mit ca. 5 Zentimeter hohen Fasern. Wie ein Fußabtreter. Und der wird um die Wanten und bei uns um die Pardunen geschlungen, so dass das Segel nicht direkt auf dem Draht aufliegt und scheuert, sondern eben dann auf dieser Wurst. Das haben wir mit ca. 5 cm dickem Schaumstoff gemacht. Und auf der Rücktour auch gut gebrauchen können. Auf der Hintour hatten wir das Groß ja kaum gesetzt und sind unter Fock oder ParaSailor gesegelt…
Jetzt sehen wir wieder einigermaßen präsentabel aus – ohne die flatternden Fetzen….

Abends haben wir dann Grillabend veranstaltet. Yoshi fand die Idee gut und so schießen wir beide noch schnell in den Supermarkt – ja auch Sonntags hat der bis 20:00 Uhr auf! Holen Nackensteak und Hühnerbein, ein paar Zutaten für Salate und dann gehts los: Ewig nicht mehr gemacht und es war super!