2022 05 05 Drama bis zum glücklichen Ende

Position: Keine Änderung

Der Tag der Vorbereitungen: Aufräumen und auch die Backbord-Achterkabine klar machen für Crew-Mitglied Nr. 3! Also den Lagerraum auflösen, umstauen und sauber machen. Dann noch einen Ausflug in den Mast, die neue Funk-Antenne montieren. Um 15:00 Uhr ist es so weit: Funk-Test: Keine Übertragung auf Kanal 27. Also noch schnell Kanal 72 probiert: Läuft. Zurück zu 27 und Bermuda Radio. Ah! Läuft doch! Verständigung ist laut und klar! Hurra! Dann an Land, letzte Einkäufe. Wie immer: Sauteuer.

Um 19:30 starte ich mit dem Dinghy zum Flugplatz. Motor ausgiebig testen. Und es ist die einfachste und schnellste Art für mich hinzukommen. Denn zu Fuß ohne Fußwege auf den dunklen Straßen. Lieber nicht.
Vollkommen entspannt komme ich an. Denn die zweite Meile bin ich an der Landebahn entlang gefahren und es ist nur ein Flieger gestartet und keiner rein gekommen. Und Toronto sollte – leichte – Verspätung haben. Am Eingang werde ich abgefangen, was ich denn wolle. Na – meine Crew abholen, ist denn der Toronto-Flieger schon da? Oh – Sie wollen eine Lady abholen? Ja! Die ist gerade mit dem Taxi abgefahren! Äh – wohin? Saint Georges! Ja, aber da – wohin? Weiß ich nicht.

Der Duty-Officer läuft mit mir im Schlepptau raus zu den Taxen. Ob jemand Kontakt hat: Nein. Wer denn die Dame…? Ach – der Charly?! Von dem hat der Officer die Nummer: Bring the lady bach to airport. Ich bin mit dem Boot da? Ja – da hinten am Anleger! Sofort wird der Taxifahrer umgeleitet: Zum Anleger!

Und als ich dann angedackelt komme stehen schon die Koffer auf dem Standstreifen. Große Begrüßung, große Erleichterung auf beiden Seiten. Nun will ich den Anfang erzählen:
Als klar wurde, dass die USA nicht klappen dieses Jahr, da hatten wir ja hier auf der Homepage geschrieben, dass es zurück nach Osten über den Atlantik geht. Von den vielen, vielen Einladungen, die wir im Kollegium und unter den Freunden gestreut hatten, kam eine Rückmeldung: Ja – ich will! Über den Atlantik fände ich spannend! Ich rufe zu Michèle: Das glaubst Du nie, wer sich meldet! Doch schon ihr zweiter Versuch ist der Treffer: Brigitte! Fassungslos frage ich nach. Ja, also die ist doch so, der kann man das zutrauen. Also Termin eingeschränkt, wann wir müssen, wann sie kann und welche Route. Herausgekommen ist dann: Sie fliegt am 05.05. über Toronto nach Bermuda. Wir segeln so, dass wir Ende April, Anfang Mai auf den Bermudas ankommen. Und – da sind wir nun heute!
Die Crew ist nun vollzählig, jetzt werden noch die Tanks, sowohl Diesel als auch Wasser aufgefüllt und in wenigen Stunden sind wir unterwegs!