2022 04 27 Sternenhimmel

Mittagsposition: 27°06.7'N 067°06.0'W, Etmal: 80 mn

„Sternenhimmel, ….“ Ich glaube, es ist von Nena. Das summt jedenfalls gerade in meinem Kopf. 04:30 Uhr ist es, die ersten Arbeiten auf meiner Wache sind erledigt und nun kann ich nach oben schauen.

Jupiter, Venus, Mars, Saturn haben sich nah am Mond versammelt. Und der hat nur 10%. Überstrahlt also nicht alles. Toll – vier auf einen Streich. Und dazu ein schön klarer Himmel. Passt heute alles! Dazu zieht sich die Milchstraße mit ihrem stark leuchtenden Teil in Süd von Horizont zu Horizont. An Bord habe ich so viel Licht wie möglich aus gemacht. Und da merkt man dann schon die astronomische Dämmerung, die heute um 04.31 Uhr eingesetzt hat. Die nautische Dämmerung beginnt um 05:01 Uhr. Ich werde jetzt mal ne Viertelstunde nicht raus schauen, ob ich den Unterschied von astronomisch zu nautisch bemerke. Und um 05:29 Uhr beginnt dann die zivile Dämmerung. Spannend; das habe ich noch nie gemacht, das so exakt zu beobachten.

05:10 Uhr: Ja – es ist schon gewaltig! Der Ost-Himmel ist fast hell. „Meine Vier“ sind gerade noch zu sehen. Andere Sterne nicht mehr. Den Übergang zur zivilen Dämmerung bekomme ich nicht mit. Der Wind war eingeschlafen, das Boot lief aus dem Ruder. Also: Maschine an. Und beim Bergen des Groß entdecke ich, dass die Dirk (das Seil, das den Großbaum hoch hält, wenn es das Segel nicht tut) weg ist. Tja – in ca. 5 Meter über dem Dach hat sie sich ins Lazy-Bag vertüddelt. Schön, nicht komplett lose. Aber: die muss ich bergen, denn der Großbaum schlägt in die Solar-Panele, wenn er komplett runter kommt.

Michèle geweckt. Dann in den Mast und die Dirk geborgen. Wieder angebracht: Der Schäkel ist weg gewesen. Das waren wohl die beiden Schläge, die ich kurz nach 4 Uhr gehört hatte. Trotz Sicherung hat der sich losgearbeitet. Ich hätte ihn zu gerne noch gesehen, ob er zerrieben wurde – da müsste man Spuren am Großbaum finden, denke ich. Oder ob er sich gelöst hat? Leider wird das ein Rätsel bleiben – und ich kann nichts für die Zukunft lernen….
Nun dampfen wir direkt nach Norden und hoffen, dass der Wind dann endlich aus der richtigen Richtung kommt. Angesagt ist es, aber mit weniger als 5 Knoten. Wird nichts bringen…

Je länger der Wind so schwach ist, desto geringer wird der Seegang. Auch der Schwell aus dem Starkwindgebiet nordöstlich lässt nach. Und somit kann zum Rest des Tages berichtet werden: Ruhig, um nicht zu sagen: Langweilig. Wir zuckeln unter Motor mit fast 5 Knoten Richung Bermudas. Testen noch mal alles mit dem WaterMaker und spülen ihn dabei. Der Rest Spülwasser geht dabei drauf. Müssen, wenn wir ihn auf den Bermudas nicht wieder in Betrieb bekommen, destilliertes Wasser kaufen, um ihn dann zu konservieren. Sch….