2022 04 24 Sonntagsausflug

Mittagsposition: 24°19.3'N 064°14.3' W, Etmal: 84 nm

Wie weit kann man auf einem 12 Meter Katamaran einen Sonntagsausflug machen? 18 Meter!

Doch nun von Anfang an: Michèle kam mit einer Scheibe. Also einer Unterleg-Scheibe. M16 oder sogar M18. Recht groß. Die hätte sie am Heck auf dem Trittbrett zum Dinghy gefunden. Da Dinge in der Regel nicht nach oben springen, muss sie also runter gefallen sein. Solar-Träger: Der hat keine solchen Schrauben und damit eigentlich auch keine Unterleg-Scheiben. Trotzdem alles kontrolliert. Auf dem Dach selbst ist da nichts Passendes. Also: Mast. Zunächst noch mal den Großbaum untersucht. Da gibt es zwar keine solchen Schrauben, aber…. Dann den Mast aufwärts. Da bleibt eigentlich nur ganz oben der Kopf übrig. Mit dem Fernglas auf den Rücken gelegt und alles inspiziert. Oh weh! Die UKW-Antenne schlägt wir wild hin und her. Ja – das könnte auch vom Maß her passen. Und währenddessen hat Michèle noch ein Sperrring auf dem Dach gefunden.

Plan machen: Was brauche ich alles an Werkzeug und an Sicherung, wenn ich ganz bis in die Mastspitze steigen muss? Alles zusammengesammelt und dann auf den beschwerlichen Weg nach oben. Wie gesagt: 17 Meter Mast, dazu dann noch 2,5 Meter aufs Dach. Ca. 1,5 Meter unterhalb der Mastspitze dann hingesetzt. Sind: Genau! 18 Meter! Toller Ausflug! Tolle Aussicht. Habe ich aber keine Zeit für! Mit einer Mutter von der Notantenne und den beiden gefundenen Scheiben die Antenne wieder befestigt. Nur: Ordentlich fest bekomme ich sie nicht gezogen. Der Mast schleudert mich hin und her, zwischen zwei Wellen habe ich so ca. 3 Sekunden Zeit, Zange ansetzen, Antenne greifen und drehen. Irgendwo hakt sie. Ich komme nicht weiter. Mit den Beinen umklammere ich den Mast. Michèle hält das Großfall, in dem ich im Klettergurt sitze, die Füße stehen in den Maststufen. Doch das reicht bei Weitem nicht aus. Sobald der Mast anfängt, zur Seite zu schwingen, muss ich beide Arme um den Mast legen, sonst werde ich aus der Position gebracht.

Viele Versuche später gebe ich auf: 3 Sekunden reichen einfach nicht aus. Auch der Versuch, mit Maschine gegenan oder quer oder mit der Welle bringen nichts. Wieder runter. Froh bin ich, als ich wieder auf dem Dach stehe. Hier merkt man die Wellen kaum…. Etwas breitbeiniger stehen und das reicht vollkommen. Alles zusammen hat die Aktion fast zwei Stunden gedauert. Davon deutlich länger als eine halbe Stunde alleine im Mast. Eher eine dreiviertel bis einer Stunde. Ich bin fertig: Für den Rest des Tages will ich Pause haben. (Michèle schickt mich dann schlafen, nur einschlafen kann ich nicht….) So ein Ausflug, der nimmt einen schon ganz schön mit! Und auf Halbzeit sind wir auch nicht eingekehrt zur Stärkung! Vielleicht war das der Fehler….