2025 01 27 Manta und Schildkröte

An der Mooring: Warden Wells Cay!

Endlich mal wieder: Michèle berichtet:

Nachdem ich gestern schnorchelnderweise ein paar schöne Aufnahmen von zwei Schildkröten machen konnte, möchte ich heute tauchen gehen, um sie auch auf dem Grund aus nächster Nähe beobachten zu können.

Erstmal ist aber der morgendliche Kaffee angesagt. Während wir gemütlich im Salon rumhängen, platscht draußen irgendwas ins Wasser. Wir schauen uns an und stürzen raus. Naja, was Stürzen in unserem Alter halt so bedeutet, gefühlt eine halbe Stunde später haben wir uns nach draußen geschält und können natürlich nichts mehr ausmachen. Für ein Platschen vom Nachbarboot ist die Entfernung eigentlich zu groß, ratlos begeben wir uns wieder nach drinnen.

Ca. eine halbe Stunde später, dasselbe Szenario, diesmal allerdings zwei Platscher und wieder in relativer Nähe zu unserem Boot. Natürlich ist auch diesmal rein gar nichts mehr zu sehen! Kein Dinghi eines anderen Schiffes in der Nähe; Schildkröten kommen zwar mit dem Kopf aus dem Wasser, platschen dabei aber nicht so laut, es ist uns ein Rätsel. Wir können uns das einfach nicht erklären.

Egal, zwei weitere Tassen Kaffee später mache ich dann meine obligatorische frühmorgendliche - OK, mittägliche – Oberdecksrunde und stehe etwas doof in der Gegend rum, während ich überlege, ob ich da jetzt wirklich ins kühle Nass rein will….. Und da sehe ich achterlich ein riesiges großes schwarzes Etwas aus dem Wasser fliegen. Die „Flügel“ majestätisch weit ausgebreitet, der Schwanz lang und nach unten hängend, aber dennoch komplett aus dem Wasser. Und wieder hineintauchen…..und wieder aus dem Wasser und mit einem großen Platscher erneut hinein. Noch ein drittes Mal erlebe ich den Sprung dieses riesigen Stachelrochens wie er sich graziös aus den Wellen schwingt und mit einer betörenden Anmut über das Wasser fliegt bis er mit einem letzten Klatschen in den Fluten verschwindet. WAHNSINN!!!!! Und das auf kürzeste Distanz achteraus. Ich rufe Chrischan herbei, leider aber für ihn zu spät. DAS war also das Platschen. So ein Spektakel. Toll!!!

Jetzt noch einen Tauchgang. Mein erster Solo-Tauchgang. Chrischan zieht es nicht in die Kälte. Ich bekomme noch ein Bleistück umgeschnallt und ab geht’s….. naja fast. Fett schwimmt bekanntermaßen oben und das Blei kann das nicht kompensieren, also wieder aus dem Wasser und ein schwereres Stück umgelegt. Jetzt passt es und ich gelange gemütlich auf den Grund, wo ich schon nach den ersten paar Metern meine Zielobjekte (Schildkröte) erblicke.

Es ist faszinierend diese Tiere die ÜBERHAUPT keine Scheu zeigen, zu beobachten und zu filmen (deswegen wird es heute Tonnen Filme nur mit Schildkröten zu sehen geben – wen das also nicht interessiert, braucht sie nicht anzuklicken, denn sonst ist nichts drauf).

Es sind gefühlt hunderte. Auf Schritt und Tritt, oder besser, auf Flossenschlag und Flossenstoß , entdecke ich weitere Schildkröten. Gut, hundert sind es nicht, aber 10 mindestens! Das macht wirklich so einen Spaß, super mega geil!!!! Ich tauche neben sie, lege mich auf den Boden und beobachte sie beim Fressen - Seegras ist sehr beliebt und wird abgegnabbelt resp. rausgerupft -, filme sie von oben, von unten, wenn sie auftauchen, von der Seite. So herrliche Tiere! Große und kleine.

In einiger Entfernung sehe ich dann auch die Riesenrochen und schwimme auf sie zu, leider habe ich die Kamera aber dabei aus statt an gemacht! So blöd!!!

Währenddessen behält Chrischan mich oben im Auge und macht vorsichtshalber das Dinghi startklar…. nur für den Fall der Fälle. Wird aber nicht nötig gewesen sein, aber besser so als anders rum!

Nach dem Tauchgang flitze ich noch einmal schnell zum Schnorcheln ins Wasser, lasse aber die Kamera an Bord – besser geht ja nicht mehr! Und da kommt doch tatsächlich im seichten Wasser ein riesiger Adlerrochen bis auf ca. 3 Meter an mir vorbei!!! Nur ärgerlich wegen nicht-Kamera-dabei, ansonsten einfach nur faszinierend!!

Der heutige Tag ist bis hierhin so klasse, da macht auch der Regen, der mich beim Aussteigen aus dem Wasser empfängt, keine schlechte Laune. Ich laufe den ganzen restlichen Tag mit einem festgetackerten Riesengrinsen im Gesicht durchs Boot!

Schildkröten begeistern Michèle, heute mit Gerät tauchend auch viel ruhigere Kameraführung

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