2025 01 02 Männer sind Jäger und Sammler

Weiter nach Shroud Cay mit der Washing Machine.

Heute eine Premiere: Meleanie berichtet! Nachdem Peter von der Fahrt aus Fort Lauderdale Richtung Bahamas die Angelschnur mit Plastikköder ins Wasser tauchte und er dann irgendwann feststellen musste, dass ein paar schlaue Fischlein ihn sich zu eigen gemacht haben, musste auf dem Festlandtrip in einem super gut sortierten Marina-Shop was neues gekauft werden. Peter stand vor einem Regal mit zig verschiedenen Größen, Farben, Formen und hasste nicht gesehen. Da war Heilig Abend schon vorgezogen.

Chrischan, der etwas später dazu kam, schwänzelte um die Speere. Aber die Dollars schreckten ihn im ersten Moment ab. Also verließ man den Laden nur mit halber Beute. So konnte die Schnur mit neuem Köder wieder ausgelegt werden, aber es gab kein fangfrisches Weihnachtsmenü. Als man dann erneut zu einem Einkauf anlandete, musste noch mal schnell ein Abstecher zu dem Marina-Shop gemacht werden. Und dreimal dürft ihr raten, mit was die Jungs heute zurück kamen?

Nun hatte sich jeder seinen Wunsch erfüllt. Ja, die Männer sind halt Sammler und immer voller Hoffnung. Nachdem mehrere Tage nichts mit Schnur und Köderfisch gefangen wurde, machte man sich heute mit Speer im Dinghi auf den Weg zu einer „Schnorchelexkursion mit Hummerjagd“. Nichts schreckte sie ab. Kein Weg war ihnen zu weit. Früh aufstehen war kein Thema und der Wellengang am Morgen auch nicht. Einzig und alleine trieb sie der Jagdtrieb an. Stunden später sah ich sie dann wieder kommen. Das Dinghi lag gut im Wasser, aber glaubt ja nicht, dass die Hummer dran schuld sind. Ich glaube es waren eher die guten Gerichte der letzten Tage.

Unverrichteter Dinge machte man Anker auf und es ging unter besten Windvoraussetzungen zur Shroud Cay (Washing Machine). Während des ruhigen flotten Segelns machte ich ein Mittagsschläfchen, Michèle daddelte und die Männers gingen ihrer „Arbeit“ nach. Chrischan buk Brot und Kuchen. Zusammen takelten sie eine Zusatzschot an die 2. Fock. Peter brachte die Schublade in der Werkstatt auf Vordermann.

Dabei kam die Idee auf, dass Peter heute eine Werbekampagne für die nächste Klassenfahrt in die Karibik startet. Hierzu trägt er das Polo-Shirt der BBS Alzey, um authentisch zu wirken. Er will verdeutlichen, dass die gelernte Theorie in jeder Lebenssituation in die Praxis umgesetzt werden kann. Smutje Chrischan kümmerte sich um frisches Brot und leckeren Kuchen, denn heute war ja Seemannsonntag = Donnerstag. Nachdem wir geankert hatten, gab es heute kein Ankerbier, auch kein typisch amerkanisches Frühstück, sondern, da wir in den Gewässern der englischen Monarchie segeln, war „tea-time“ angesagt. Vorzüglicher Marmorkuchen mit einer feinen Note von karibischem Rum mundete uns.

Nun, da wir als Touris hier unterwegs waren, ach nein, es ist ja in Wirklichkeit eine Erprobungsfahrt für die Klassenfahrt im Schuljahr 2025/26, machten wir uns zum Sightseeing zur Washing Machine auf den Weg. Dinghi runter, Schnorchelzeug und Besatzung rein und ab geht’s. Wir fuhren in den Kanal ein und stellten bald fest, hier kann man auch Fachtheorie lehren. Der Wuchs der Mangroven ist sehr beeindruckend. Um die Klassenfahrt rückzufinanzieren, könnte man die Wurzeln sammeln und als Dekoartikel auf dem Alzeyer Christkindelmarkt verkaufen.

Ja und ein paar Meter weiter kommt dann auch der Jagdtrieb wieder. Diesmal haben es die Männers auf eine Wasserschildkröte abgesehen. Allerdings ohne Speer sondern mit der Unterwasserkamera. Peter machte Verrenkungen, nun wären wir beim Sportunterricht, und Chrischan stellte taktische Überlegungen an, wie man das Dinghi steuert, um sich der Unterwasserschildkröte anzunähern bzw. sie auszubremsen, damit man tolle Aufnahmen einfangen kann. Im Nachgang beim Ansehen der Filmchen stellte sich heraus, dass für solch ein Trip eine Ausbildung als Kameramann sehr von Vorteil wäre. Auch wurden die Gezeiten Ebbe und Flut eingehend erläutert, so dass auch ein Notfallplan für Niedrigwasser (s. Film) ausprobiert wurde.

Um die Meeresströmung und deren Wassereinlauf in den Kanal besser wahrnehmen zu können, sind wir auf den höchsten Punkt der Insel geklettert. Nachdem alle Eindrücke (für mich die typischen Karibikbilder wie man sie aus Reportagen kennt und die man seinen Freunden schickt, die einem dann um das Summer-Feeling beneiden, da sie zu Hause graues Winterwetter mit Minustemperaturen haben) bildlich festgehalten waren, mussten wir so langsam den Heimweg antreten.

Auf RE wieder angekommen, zauberten wir ein Abendessen, der nächste Tag wurde geplant, es wurde noch eine Runde Mexican Train gespielt und dann waren wir auch schon wieder alle bettreif. So endete ein weiterer Tag in der Karibik. Schee wars.

Eindrücke unserer Tour zur Washing Machine

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© 2020 C. Fuhrmann