Ankern: Mitten in Annapolis, keine Änderung.
Morgens umzingelt uns eine Armada von SUPs (Stand Up Paddleboards) mit halloween-verkleideten Amis. Und gleich darauf bringt Nico seine Gäste an Land. Er vermietet die Gästekabine über AirBnB. Und ein Mann hat seiner Frau zum 50ten eine besondere Übernachtung geschenkt. Am Bord der VITAMIN…
Am späteren Vormittag machen wir unseren Sonntags-Spaziergang. In der einen Straße soll großes Fest sein. Ist mehr Flohmarkt und die Geschäfte haben offen. In den Antiquariaten könnten wir schon einigen Nippes kaufen, aber der Stauraum… Dann landen wir wieder in unserem „Buch-Cafè“. Wider aller Erwartung bekommen wir auch einen Tisch. Herrlich im Sonnenschein zu sitzen und zum Kaffee gibt es einen mächtigen Brownie.
Nico und ich machen uns auf den Heimweg. Er möchte noch was holen, ich an Bord. Denn die anderen wollen in ein Outlet. Muss ich nicht! Da mach ich mir lieber einen gemütlichen Nachmittag. Neben Lesen und Sonnen gibt es dann noch 2 Stunden Arbeit für mich: Ich hole die Ersatz-Frontscheibe aus der unteren Vorpiek. Das heißt die Vorpiek fast ganz ausräumen. (Siehe Bilder!) Und dann wieder rein!
Die Bande kommt dann kurz nach Sonnenuntergang. Und will mich nur aufpicken. Denn wir haben heute Abend „Ghost Tour Annapolis“ gebucht. Nico macht so einen Kinderkram nicht mit, also stehen wir dann pünktlich um 19 Uhr am Treffpunkt. Mit Leuchtearmbändern versehen laufen wir dann hinter dem etwas verkleideten Führer her. Er ist prima. Laut und deutlich, klares Englisch. Das macht mir Spaß, weil ich einfach so zuhören kann. Ob der eine Schauspieler-Ausbildung hat?
Zum „Maryland Inn“ werden uns dann gleich die ersten Geistergeschichten geboten. Das Hotel hat keinen (eigenen) Empfang. Klar – kein Angestellter mag in der Nacht in dem Geisterhaus verweilen… Denn nun kommt die eigentliche Geschichte von einer herzzerreißenden Liebesgeschichte, die damit endete, dass er auf der Straße überfahren wird und sie in der Folge aus dem Fenster springt – aus dem 4. Stock dann auch tödlich. Und nun spuken beide hier rum!
Gleich hinter der Kirche wird dann eine lange Geschichte über einen Totengräber erzählt, der es mit den Gräbern nicht so genau nahm. Und so hat man noch in diesem Mai Skelette bei Straßenbauarbeiten gefunden, wo sie gar nicht hin gehören. Klar – dass da ne Menge Geister unterwegs sind…
Das Capitol hat den größten freitragenden Holzdom OHNE Nägel. Zumindest in den USA. Und klar, dass bei den Bauarbeiten einer umkam – der Architekt. Und da hat man seiner Familie kein Geld ausgezahlt. Klar, dass der nun hier rumspukt!
In einen hochherrschaftlichen Haus hat man hinter einer Zierwand ein Skelett einer jungen Frau gefunden. Klar – dass die nun spukt. Nebenbei wird dann die Familiengeschichte ausgebreitet.
Und das Beste ist dann die Geschichte von Mary. In zweiter Ehe hat sie den Tavernen-Wirt geheiratet. Und kommuniziert auch heute noch mit uns: Sie schaltet hin und wieder die Straßenlampe vor der noch heute betriebenen Taverne aus und an. Und wirklich: Während wir den Details der Geschichte lauschen geht die Lampe aus. Ein paar Minuten später ist sie wieder an.
Ein paar weitere Stationen wird Geschichte nett mit Spuk verwoben. Und dann sind wir fertig. Es ist spät geworden und unser Heimweg führt an Marys Laterne vorbei. Sie leuchtet. Wir bereden mit Mary, dass sie die Lampe nun noch mal ausschalten soll. Tut sie aber nicht. So wenden wir uns ab. Also – zunächst die Mädels. Ich trete noch schnell mal gegen die Lampe. Und zack – ist sie aus! Großes Juhuh und Eh! Nun – jetzt lungern wir noch ein wenig an der Laterne rum. Aber sie bleibt aus.
Doreen schaut noch im Garten der Taverne vorbei, wo gerade eine Filmvorführung endet. Und als wir uns umdrehen ist die Lampe wieder an. Nun kommt Kung-Fu-Doreen und malträtiert die Lampe. Doch alles Treten nutzt nichts, jetzt bleibt die Laterne an. Mary hat wohl genug von unseren Spielchen!