Weiter: Coles Point Marina, keine Änderung.
Wir machen einen Tag „off“. Kein Putzen, nichts. Ich lese ein Buch zu zweidrittel. Nachmittags machen wir eine Spaziergang – einfach nur, die alten Knochen einmal bewegen. Ein leichter Niesel setzt ein. Auf den letzten 300 Metern entwickelt er sich fast zu Regen. Gerade so viel, dass wir die Ponchos nicht raus holen und dann an Bord ordentlich nass sind.
Die dunkelgrauen Tage haben keinen richtigen Solar-Ertrag gebracht. Die Batterie ist ziemlich entladen. Und Landanschluss können wir hier noch nicht herstellen. Ich habe herausgefunden, dass es in den USA ein Zweiphasen-Strarkstromnetz gibt. Und damit: 2 * 115 V = 230 V! Hurra – passt. Nun muss ich nur noch einen USA-Starkstromstecker haben, dann kann ich uns im Hafen aufladen! (In Europa haben wir ein Dreiphasen-Starkstromnetz mit √3 * 230 V = 400 V.) So lassen wir den Motor mal eine Stunde laufen und erzeugen uns 3,5 kWh. Damit kommen wir gut in den nächsten Tag….
Eine halbe Stunde später pladdert es. Alles richtig gemacht. Und dann wird der Wind mehr. Und mehr. In der Navigationselektronik verfolgen wir die Windstärke. Das schlimmste Wettermodell kündigt 35 kn an. Knapp vor Sturm. Also hülle ich mich in einen Anorak und bringe noch zwei schwere Leinen zu den Pfählen nach vorne – gut in Windrichtung – aus. Die meisten Wettermodelle sagen 12 – 15 kn für die nächsten Stunden voraus. Wir haben inzwischen die 30 kn erreicht. Da klariere ich noch das Oberdeck, alles was nicht sein muss, wird verstaut.
Und gegen 21 Uhr haben wir dann die 35 kn erreicht. Nur wenige Kommastellen darüber und weit von 40 kn (Beginn Sturm) entfernt. Aber ich bin froh, dass alles gut vertäut ist. Zwei Stunden später hat der Wind dann deutlich nachgelassen. Wir sind wieder unter 20 kn. Hurrikan „Helene“ ist nun westlich an uns vorbei. (Am nächsten Morgen dann strahlend blauer Himmel mit 3 – 5 kn Brise. Petrus zeigt sich von seiner besten Seite. Das Thermometer 30°.