Weiter: Coles Point Marina, keine Änderung.
Das schlechte Wetter gestern hat kaum Solar-Ertrag gebracht. Aber Kärchern und Kochen haben eine Menge Energie verbraucht. So meinte unser Wechselrichter heute früh: 2.000 W für den Wasserkocher, das ist jetzt zu viel. Und schaltete die 230 V aus. Und piepte. Landanschluss ist für uns zurzeit unmöglich: Wir haben keinen 110 V – 230 V Trafo. Und auch keinen Stecker für das amerikanische Starkstrom-System mit 240 V. Wird beides in der nächsten Bestellung liegen!
So mussten wir dann heute mal 2 Stunden einen Motor laufen lassen. Ich habe ja auf jedem Diesel einen kleinen (wirklich: Nur unwesentlich größer als eine normale Lichtmaschine!) Generator für 230 V. Bringt bis zu 5 kW. Auf Dauer bald 4.000 W. Da bekommt die Batterie dann genug Energie für die nächsten 24 Stunden. Nebenbei wird natürlich auch die 12 V Anlage geladen.
Schon am ersten Tag hatte ich ja berichtet, dass einige der Hafenlieger zum Schwätzchen kamen. Das setzte sich dann täglich fort. Immer eine nette Unterbrechung der Arbeit…. Mike hatten wir gestern Abend auf einen Sundowner eingeladen. Er trinkt keinen Alkohol! Und war quer durch die Welt gekommen. Hat in 22 Ländern gearbeitet. Und viel zu erzählen. Und er hat uns auch angeboten, dass wir seinen Wagen zum Einkauf haben könnten.
Michèle überredet ihn, uns zu fahren. Ich meine, der Arme muss dann im Supermarkt ja auch noch auf uns warten. Aber er ist Feuer und Flamme. Schon sitzen wir in seinem Truck und lernen eine Menge über Westmore County: 90.000 Quadratkilometer, 60.000 Einwohner. Fisch- und Farm-Gewerbe. Sonst nicht viel zu bieten. Viel Soja und Mais, der dann gleich über den Potomac gebracht wird zu der dortigen Hühner-Zucht.
Nun – wenn wir schon mit dem Truck unterwegs sind, dann können wir auch viel Gewicht, sprich Getränke kaufen. Und wie immer: Frische Sachen.
Auf dem Rückweg biegt er anders ab…. Und zeigt uns dann sein Haus, Pferd, Hunde. Die Austernfarm gleich vorm oder soll ich besser sagen hinter dem Haus. Und das „Neben“haus gehört ihm auch. Da hatte er seine Mutter untergebracht und hat das jetzt als Gästehaus. Dann drückt er mir ein Riesen-Steak in die Hand. Also – ein Mann mit einer veganen Frau, der braucht doch hin und wieder…. Seine Frau würde sich auch vegan ernähren und da zieht man als Mann ja meistens mit. Aber eben hin und wieder….!
Das ist für mich Amerika, wie ich es schon Mitte der 90er Jahre erlebt habe. Da bin ich ja nach Feierabend ins Land hinaus gefahren, war auf einem kleinen Flugplatz Fallschirm springen. Und habe die Offenheit und Freundlichkeit der Amis so erlebt!
Ach ja – geputzt haben wir heute natürlich auch…. Und wie immer vergessen, Fotos von unserem „Ausflug“ zu machen. So gibt es nur ein Foto von Michèles neuem Freund.