2024 08 26 National Cathedral

Wanderung: Zur Washington National Cathedralund zurück.

9 Kilometer sagt Maps. Und die werden das dann auch. Nach dem vielen Fußgetrappel werden wir heute mal ein richtiges Stück gehen. Zur Washington National Cathedral. Ein rein privat finanzierter Bau. Und damit dann auch eintrittspflichtig. Mit Freuden teile ich der Dame am Empfang mit, dass ich ein Senior bin! Wir buchen die „Spotlight-Tour“. Eine nicht so ganz junge Dame führt uns durch die 6. größte gotische Kathedrale. Und die größer der USA. Und – was mich viel mehr beeindruckt: Eine offene Kirche! Jedermann, der beten will, ist willkommen. Und „beten“ wird nicht definiert. Das möge man mit sich selbst ausmachen.

9 „kleine“ Kapellen gibt es hier. Und – bis auf eine, die gerade renoviert wird – sind alle in Betrieb. Und das heißt nicht nur Gottesdienst oder Besichtigung. Nein – hier finden auch Konzerte statt.
Lange wird uns die Bedeutung der Glasfenster erklärt. Nicht nur die Darstellung, nein auch in dem Farbverlauf muss man Geschichten erkennen. Und ein Fenster ist der Raumfahrt gewidmet. Im Zentrum ein Stein vom Mond! In einem anderen wird die Ur-Geschichte „erzählt“. Ich sage Urknall dazu. Die mehr christlich orientierten sagen dazu: „Am Anfang war das Wort. Und Gott sprach, es werde Licht.“ Aber in beiden Versionen strebt es dann auseinander. Oder hat hier schon die Big-Bang-Theorie die kirchliche Darstellung beeinflusst?

Eine weitere Besonderheit: Das Kirchenschiff ist nicht "gerade". Nein - wenn man aus dem Hochaltar mittig zur Eingangstür peilt, dann sieht man, dass die Cathedral einen kleinen Rechtsschlag hat. Ganz bewusst hat man hier die sonst angestrebte Symmetrie verletzt. Gott ist Perfektion, wir hier sind nur "kleine Menschlein"!

Die Dame entlässt am Ende die 6er Gruppe in der Crypta. Bei zwei Beigesetzten mit besonderer Geschichte. Wanderer, kommst Du nach Washington, dann gehe in die Cathedral (nicht nur zur Auflösung dieses Hinweises!)

Nach einen schönen Kaffee im Bishops Garden – Open City Cafè – geht es an den Rückmarsch.

Die Massachusetts Avenue ist die Straße der Botschaften. Groß herausgeputzt die Indonesische. Gestern war ja auch auf der Mall indonesischer Tag. Und große Aufregung, als wir an der Luxembourgischen sind. Da lässt sich sogar Michèle fotografieren. Manch eine ist eher klein und nicht so prächtig. Die britische ist die von der Ausdehnung die größte, die türkische mit anschließender Moschee die am wenigsten zu übersehende. Und: ALLE europäischen haben neben ihrer Flagge auch die Europa-Flagge hängen! Und in der Mitte ausgebreitet die ukrainische! Fühle ich mich mit meiner ukrainischen Flagge an Backbord gut aufgehoben!

Am Ende sind wir dann fast 20 Kilometer marschiert. Mein rechtes Knie bedankt sich am nächsten Tag. Ich werde wohl ein paar wanderlose Tage einlegen müssen…